Nach dem Rücktritt vonRolf Gloyer will sein Vertreter die Nachfolge antreten

Kreis Segeberg. Nach dem Rücktritt von Kreiswehrführer Rolf Gloyer hat sein Vertreter Holger Gebauer die Amtsgeschäfte übernommen und angekündigt, sich für das frei gewordene Amt zur Wahl zu stellen. „Ich bin von mehreren Kameraden gefragt worden, ob ich das machen werde“, sagt der Kaltenkirchener Gebauer, der von eineinhalb Jahren bei der Wahl zum Kreisführer Gloyer knapp unterlegen war. Die Entscheidung wird am 27. März bei der Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in Sülfeld fallen. Die Wahl eines stellvertretenden Kreiswehrführers erfolgt voraussichtlich erst später.

Gloyer hatte nach massiver Kritik an seiner Amtsführung gegenüber dem Verbandsvorstand und Landrat Jan Peter Schröter seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Mehrere leitende Feuerwehrleute hatten Gloyer im Hamburger Abendblatt Kommunikationsdefizite und das „Aussitzen“ von Entscheidungen vorgeworfen. Außerdem funktioniere die Zusammenarbeit mit Gebauer nicht.

Gebauer bestätigte, dass er sich mit dem Kreiswehrführer in einem Mediationsverfahren befunden habe. Nach Informationen aus seinem Umfeld habe Gloyer tief verletzt auf die Kritik reagiert. Er zieht sich vollständig aus dem Kreisfeuerwehr verband zurück, will aber aktives Mitglied seiner Heimatwehr in Stuvenborn bleiben.

„Manche Dinge dürfen so nicht laufen, es wird eine klare Ansage geben.“

Gebauer betone, die Einsatzbereitschaft der 113 Feuerwehren im Kreis Segeberg sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. „Wir haben einen gesetzlichen Auftrag, den erfüllen wir“, sagte er. In einer Mitteilung des Verbandes heißt es: „Über 4200 ehrenamtliche, professionell ausgebildete Einsatzkräfte stehen dem Bürger vor Ort in den Gemeinden und Städten des Kreises Segeberg in Notsituationen zur Seite.“

Gebauer kündigte eine „klare Ansage“ für einen respektvollen Umgang untereinander im Verband an. „Manche Dinge dürfen so nicht laufen“, sagte der Kaltenkirchener mit Blick auf die öffentliche Kritik an Gloyer.

Gebauer und der Landrat erklärten übereinstimmend, ein Kreiswehrführer arbeite ehrenamtlich und müsse ein Pensum bewältigen, das einem Vollzeitjob entspreche. Gebauer ist 48 Jahre alt und trat bereits als Zehnjähriger in die Feuerwehr ein. Der selbstständige EDV-Berater war in diversen Funktionen bei der Feuerwehr Kaltenkirchen und im Kreisfeuerwehrverband tätig. Dort arbeitete er in leitender Funktion als Ausbilder, in der Technischen Einsatzleitung und im ABC-Zug.