Städte und Gemeinden im Kreis Segeberg laden zum Holocaust-Gedenktag zu Veranstaltungen ein

Kreis Segeberg. Viola Roggenkamp, Peggy Parnass und Tita do Rego Silva stellen ihre autobiografischen Bücher in der Buchhandlung am Rathaus in Norderstedt vor. Das Norderstedter Amateurtheater Life präsentiert Szenen aus seinem neusten Stück „Genau wie heute – Gegen das Vergessen“ bei der Gedenkveranstalung des Vereins Chaverim an der KZ Gedenkstätte Wittmoor. Segeberger Bürger lesen aus dem Roman „Die Ermittlung“ von Peter Weiss, und der Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen führt mit Schülern das selbst erarbeitete Stück „Formen der Erinnerung“ im Kaltenkirchener Ratssaal auf.

Am Dienstag, 27. Januar, jährt sich die Befreiung des KZs Auschwitz zum 70. Mal. Der Holocaust-Gedenktag ist mittlerweile fest verankert, der den von den Nazis ermordeten sechs Millionen Juden, Sinti, Roma und Andersdenkenden wieder Namen und Stimme gibt.

In Norderstedt präsentiert Hans-Werner HaWe Kühl bereits am heutigen Sonnabend von 18 Uhr an sein Programm „Ausgemerzt!“ in der Paul-Gerhardt-Kirche am Alten Buckhörner Moor 16. Kühl gibt mit Musik, Texten und Fotografien jüdischen Künstlern wieder ein Gesicht. Er berichtet über das Schicksal der Menschen, die Opfer des Rassenwahns des NS-Terrors wurden, die verfolgt wurden, emigrierten oder ermordet wurden. Am Klavier begleitet Rainer Lankau. Karten zu zehn Euro gibt es an der Abendkasse.

Am Dienstag, 27. Januar, liest die jüdische Schriftstellerin Viola Roggenkamp von 19.30 Uhr an in der Buchhandlung am Rathaus, Rathausallee 42, aus ihrer Anthologie „Meine Mamme“ das Porträt über die Autorin und Schauspielerin Peggy Parnass und aus ihrem autobiografischen Familienroman „Ein Familienleben“. Wolfgang Dellke stellen die Autobiografie „Kindheit. Wie unsere Mutter uns vor den Nazis rettete“ von Peggy Parnass mit Farb-Holzschnitten der Künstlerin Tita do Rego Silva vor. Beide Künstlerinnen sind anwesend. Karten zu acht Euro gibt es unter Telefon 040/5227276 und an der Abendkasse. Der Erlös kommt dem Norderstedter Frauenhaus zugute.

Zu 15 Uhr lädt der Verein Chaverim zur Gedenkzeit an die KZ-Gedenkstätte Wittmoor am Fuchsmoorweg ein. Das Jugendtheater Life führt Szenen aus seinem neusten Stück „Genau wie heute“ auf, in dem eine Großmutter ihren Enkeln von der NS-Herrschaft erzählt. „Die Jugendlichen setzen sich durch das Spiel intensiv mit dem Holocaust auseinander“, sagt Regisseurin Silke Ahrens-Rapude. Das Stück hat am 14.Februar im Norderstedter Kulturwerk Premiere (www.theaterlife.de).

Die Pax-Christi-Gruppe und -Freunde Norderstedt gedenken der Opfer der Shoah am Dienstag von 19.30 Uhr an in der Kapelle der katholischen St.-Hedwig-Kirche am Falkenkamp 2 in Norderstedt. „Der christliche Anti-Judaismus hat den Boden für den Antisemitismus der Nationalsolzialisten bereitet, daher stehen wir in der Verantwortung, gegen Rassismus aufzutreten“, sagt Hans-Jürgen Schwaratzki von der Pax-Christi-Gruppe.

In Kaltenkirchen beginnt die Gedenkveranstaltung im Rathaus am Dienstag um 16 Uhr. Unter dem Titel „Formen der Erinnerung – Überlebende des KZ-Außenlagers Kaltenkirchen im Interview“ zeigen Schüler des 13. Jahrgangs des Kaltenkirchener Gymnasiums die Ergebnisse ihrer Forschung über die Opfer des Nationalsozialismus.

In Bad Segeberg laden die Stadt mit der Jüdischen Gemeinde und der evangelischen Kirche am Dienstag zu 19 Uhr zum Gedenken in den Bürgersaal im Rathaus, Lübecker Straße 9, ein. Bürger der Kreisstadt lesen aus dem Drama „Die Ermittlung“ von Peter Weiss, der als Sohn eines jüdischen Vaters vor den NS-Schergen flüchten musste. Ein Flöten-Ensemble spielt Stücke aus den „23Pieces“ von John Dowland.