Die Gemeinde handelte schnell.

Tangstedt. Schon einen Tag, nachdem der stellvertretende Bürgermeister und CDU-Politiker Klaus Paasch seinen Rücktritt von allen Ämtern und Mandaten bekannt gegeben hatte, war sein Name von der offiziellen Tangstedter Internetseite getilgt. Weil Paasch seinen Hauptwohnsitz aus dem Ort im Kreis Stormarn in die Hansestadt Hamburg verlegt hat, darf er keine kommunalpolitische Funktion mehr in Tangstedt ausüben – so regelt es die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung.

Normalerweise ist ein Umzug aus privaten Gründen keine große Sache, in diesem Fall aber doch etwas pikant. Schließlich hatte sich Paasch im Frühjahr 2014 eine öffentliche Schlammschlacht mit Mitgliedern des CDU-Ortsverbands geliefert. Diese hatten ihm vorgeworfen, nur zum Schein in Tangstedt zu leben und sogar ein vermeintlich belastendes Dossier erstellt. Das Amt Itzstedt und die Kommunalaufsicht entlasteten Paasch zwar, zurück blieb allerdings eine tief gespaltene Union. Es gründete sich sogar eine neue Fraktion der „Christ-Demokraten“ (CDT). Nur noch Paasch und Sylvia Kießlich standen für die CDU.

All das ist nun passé. Die bisherige CDT existiert nicht mehr, sie tritt ab sofort wieder als CDU auf, da Sylvia Kießlich als Einzelperson keine Fraktion darstellen darf. CDU-Fraktionsvorsitzender ist Eckhard Harder, neben ihm sitzen Arne Müssig, Michael Paulsen und Jürgen Lamp. Ob sich Kießlich anschließt, ist noch offen.

Während der Gemeindevertretersitzung am 11. Februar muss ein neuer CDU-Mandatsträger als Nachrücker vereidigt werden. Nach Liste wäre dies der frühere Bürgermeister und jetzige Ortschef Günter Borcherding. Darüber hinaus wählt die Gemeindevertretung einen neuen stellvertretenden Bürgermeister – den Kandidaten wird die CDU vorschlagen. Auch Ausschüsse müssen dann neu besetzt werden.