Investitionen in die Bildung, die soziale Südstadt und der Levo-Park stehen in der Kreisstadt auf der Agenda 2015. Außerdem hoffen die Stadtoberen, dass es mit den Planungen für die A20 vorwärts geht

Bad Segeberg konsolidiert sich weiter, während die Bürger im März über Bürgermeister Dieter Schönfeld abstimmen. Die Mittelzentrumsholding mit Wahlstedt ist seit Jahreswechsel Geschichte, jetzt ist die Kreisstadt für drei Gesellschaften verantwortlich. Weitere Themen: Investitionen in die Bildung, die soziale Südstadt und der Levo-Park. Dazu hofft die Verwaltung auf Fortschritt bei den stockenden Planungen für die A20.

Bad Segeberg

1. Konsolidierung: 2018 endet der Konsolidierungsvertrag mit dem Land Schleswig-Holstein. Bis dahin soll Bad Segeberg einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können. Der Weg ist noch lang – 2015 wird der Fehlbetrag zwischen vier und fünf Millionen Euro liegen. Positiv hingegen: Die Stadt profitiert von der Finanzausgleichsreform, hat unter dem Strich 500.000 Euro mehr in der Kasse.

2. Bürgermeisterwahl: Die Segeberger gehen zur Wahl, haben aber eigentlich keine richtige Wahl. Denn Amtsinhaber Dieter Schönfeld, der seit Juni 2009 Chef im Rathaus ist, ist der einzige Kandidat bei der Bürgermeisterwahl am 1. März. Der Sozialdemokrat reichte seine Bewerbung selbst ein, verzichtete bewusst auf ein „SPD-Ticket“. Keine andere Partei nominierte einen Gegenkandidaten, ein freier Kandidat tauchte auch nicht auf.

3. Das Ende der MZH: Im Nachhinein war die Mittelzentrumsholding mit Wahlstedt ein enormes Verlustgeschäft für Bad Segeberg, das für ein siebenstelliges Minus in den städtischen Finanzen sorgte. Denn die erhoffte Steuerersparnis blieb aus, vielmehr wurden deftige Nachzahlungen fällig. Nun ist die Stadt aus der MZH ausgestiegen, betreibt die profitable Kalkberg-GmbH (Karl-May-Festspiele), das defizitäre Hallenbad an der Theodor-Storm-Straße sowie den Stadtbus jeweils wieder selbst.

4. Gewerbegebiet Levo-Park: Bereits 90 Mieter nutzen den Levo-Park, das neue Gewerbeareal auf dem Gelände der früheren Lettow-Vorbeck-Kaserne. Strittig ist allerdings die Frage, ob sich auch Einzelhandel an der Bramstedter Landstraße ansiedeln darf – dieser dürfe nicht mit Unternehmen aus der Segeberger Innenstadt konkurrieren, sagt Dieter Schönfeld. „Wir müssen mit der Eigentümerfamilie Wachholtz nach Wegen suchen, dass dort Projekte realisiert werden können, die in einem Mittelzentrum benötigt werden. Die Bedingung ist, dass Segeberger Kaufleute nicht beeinträchtigt werden.“

5. A-20-Stillstand: Östlich von Bad Segeberg hört die A20 derzeit auf, geht über in die Bundesstraße 206. Gerne wüsste Dieter Schönfeld, wann die für den Wirtschaftsraum wichtige Verkehrsachse weitergebaut werden kann. „Wir hoffen, dass bis zum Ende des Jahres der Vergleich aller Varianten abgeschlossen ist.“ Der Bau des zehn Kilometer langen Abschnitts von Weede nach Wittenborn war im November 2013 vom Bundesverwaltungsgericht gestoppt worden. Die Richter bemängelten damals unter anderem den nicht ausreichenden Fledermausschutz. Insgesamt stehen noch fünf Planungsabschnitte bis zur geplanten Elbquerung bei Glückstadt aus.

6. Soziale Südstadt: Mehr als 6000 Menschen leben in der Südstadt, einem Satellitenstadtteil aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Die Infrastruktur ist mehr oder weniger in dieser Zeit stehen geblieben, die Gebäude erfüllen weder die aktuellen Brandschutzstandards, noch sind sie barrierefrei. Zudem ist das Viertel auch sozial problematisch. All das soll nun angegangen werden mit einem Quartiersmanagement für die nächsten vier Jahre. Gemeinsam mit Bürgern, Firmen und Verbänden soll der Slogan „Soziale Südstadt“ mit Leben erfüllt werden.

7. Bildung: Um 3000 Einwohner soll Bad Segeberg in den kommenden zehn Jahren wachsen, so lautet das Ziel der Verwaltung. Neubürger sollen etwa mit günstigem Bauland für junge Familien gelockt werden. Die Kita-Situation ist vergleichsweise gut, die Quote beträgt sogar 130 Prozent, weil viele Kinder aus dem Umland in der Stadt betreut werden. Die Gemeinschaftsschule am Seminarweg kooperiert nun mit dem Berufsbildungszentrum – ab dem Schuljahr 2015/2016 gibt es dann ein Modell eines doppelqualifizierenden Abschlusses mit dem Abitur nach drei Jahren sowie einem Berufsabschluss nach einem weiteren Jahr. Ferner werden die bestehenden Container-Klassenräume am Seminarweg durch einen Anbau für rund 1,5 Millionen Euro ersetzt.

Amt Leezen

8. Pumpwerk: Das marode, mehr als 40 Jahre alte Pumpwerk in Leezen, das zur Kläranlage in Neversdorf gehört, wird ersetzt – Kostenpunkt: 400.000 Euro. Hierfür kommt das Amt auf.

9. Leezen: Die Planungen für das Kunstrasenprojekt des Leezener SC sind abgeschlossen, noch aber steht die Finanzierung nicht. Für die Erneuerung der Raiffeisenstraße hat die Gemeinde 100.000 Euro eingeplant, für die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses 250.000 Euro. Dazu soll ein neuer Flächennutzungsplan aufgestellt werden, da der Bedarf an Bauland unverändert hoch ist.

10. Todesfelde: Für 420.000 Euro wird die Alte Schule umgebaut und die integrierte Kita um eine Krippengruppe erweitert. „Die Nachfrage ist hoch. Wir haben viel Zuzug von jungen Menschen, die hier Familien gründen“, sagt Bürgermeister Mathias Warn. Die Feuerwehr bekommt ein neues Fahrzeug (135.000 Euro), für verschiedene Straßenmaßnahmen sind 90.000 Euro eingeplant. Die Quote (41 Prozent) für einen Breitbandvertrag mit Unser Ortsnetz ist derweil erreicht. Auf dem Fußballplatz des SV Todesfelde wird voraussichtlich ab Frühjahr eine neue Tribüne mit 140 Sitzplätzen gebaut, die Kosten (ca. 50.000 Euro) tragen Sponsoren.

11. Bark: Für den Umbau und die Erweiterung der Kindertagesstätte will die Gemeinde 200.000 Euro ausgeben. 50.000 Euro kostet die neue Schutzkleidung der Feuerwehr.

12. Wittenborn: Die Erschließung von 27 neuen Baugrundstücken im Nordosten des Ortes wird die Gemeinde 1,1 Millionen Euro kosten. Mehrheitlich geht es um Wohnbebauung, nur zwei Gewerbeareale zu je 1010 Quadratmeter sind vorgesehen. Die Grundstücke für Einfamilien- und Doppelhäuser sind zwischen 619 und 980 Quadratmeter groß. Die Vermarktung erfolgt über die Gemeinde.

13. Weitere Ausgaben: In Bebensee werden jeweils 30.000 Euro in die Sanitäranlage an der Badestelle sowie die Wasserleitungen investiert. Kükels saniert den Klärteich-Container (10.000 Euro), Högersdorf stellt auf LED-Straßenbeleuchtung um (35.000 Euro), und die Freiwillige Feuerwehr Mözen bekommt ein neues Fahrzeug (120.000 Euro).