Peinlich und provinziell

15, Januar: „Neue Straße entlastet die Bürger“

Nun ist sie, nach Jahrzehnten der politischen Streitigkeiten und Planungen, endlich vollendet, die angebliche so segensreiche Umgehung: Der neue, rund 1,8 Kilometer lange Streckenabschnitt der Oadby-and-Wigston-Straße. Aus der Sicht einer ja auch geplanten Verkehrsentlastung für Fahrten zur Autobahn 7 in nördliche Richtung betrachtet, handelt es sich meines Erachtens aber um einen Schildbürgerstreich.

Es wird daher erlaubt sein, den Sinn dieser Straße kritisch zu hinterfragen, denn eine Hilfe ist es nicht, wenn man aus der Mitte Garsteds zur Autobahn in Richtung Norden will. Mit einem großen Schwenk landet man prompt auf der schon völlig überfüllten Ulzburger Straße in Höhe des Penny-Marktes!

Vielen Dank für die neue Art der Stadtrundfahrt und die wenig erquickenden neuen Einsichten in unsere schöne Stadt, durch einen langen Wall von Schallschutzmauern.

Aber es bleibt unbestritten, dass es peinlich und provinziell ist, dass die bald viertgrößte Stadt des Landes Schleswig-Holsteins immer noch keinen eigenen Autobahnanschluss hat. Dieses Problem bleibt weiter ungelöst.

Wir sollten uns bei der nächsten Kommunalwahl daran erinnern (vor allen Dingen die Bürger, die jetzt an der neuen Straße hinter hohen Schallschutzmauern leben müssen), dass uns dies die örtliche SPD und vor allem die Mehrheitsbeschaffer-Partei, die FDP, eingebrockt hat.

Eddy Münch

Straßenbauer aus Paraguay?

Der neue Abschnitt der Oadby-and-Wigston-Straße ist sicher ein Gewinn für alle, die durch den Bereich Norderstedts fahren wollen oder müssen. Also ist die offizielle Einweihung mit hochkarätiger Besetzung ein angemessener Anlass für eine pressewirksame Darstellung. Das übliche Durchschneiden des Bandes in den Landesfarben gehört dazu. Aber warum ein Band in den Farben Rot-Weiß-Blau? Kamen die Straßenbauer oder sind die Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus aus den Niederlanden, aus Luxemburg oder Paraguay? Deren Farben sind Rot-Weiß-Blau. Aber Schleswig-Holstein hat bekanntlich Blau-Weiß-Rot!

Die drei honorigen Herren auf dem Zeitungsfoto blickten zur Gesichtspflege intensiv in die Kamera. Hätten sie beim Schneiden auf das Band gesehen, wäre ihnen der Fauxpas wohl hoffentlich aufgefallen und noch reparierbar.

Trotzdem: Allzeit gute, unfallfreie Fahrt für jedermann.

Horst Schmidt

Publikum war begeistert

15. Januar: „Land unter im Kulturwerk“

Ob die geplanten Veranstaltungen wegen eines Wasser- oder Sturmschadens abgesagt oder an andere Spielorte verlegt werden mussten, ändert nichts an der Tatsache, dass die Verantwortlichen der Musikschule eine wahre Meisterleistung vollbracht haben.

Die drei geplanten Aufführungen des Musikstücks „Petticoat und Wirtschaftswunder“ wurden zusammengefasst und fanden jeweils am Sonnabend- und Sonntagabend im vollbesetzten Festsaal am Falkenberg statt. Das Publikum war begeistert und dankbar, auch wegen der organisatorischen und logistischen „Notoperation“. Eine Erwähnung im genannten Artikel ihrer Zeitung wäre angemessen gewesen.

Knuth Neubauer

Nicht einverstanden

16. Januar:„Sperrt den Hasloher Weg!“

Das ist ja prima, dass die Anwohner vom Hasloher Weg beschließen, den Anwohnern vom Schierkamp, Spann, Eckernkamp und Lohe den Weg zur Niendorfer Straße zu verbauen. Nun darf ich mich als Anwohnerin vom Schierkamp morgens auf meinem Arbeitsweg zum Flughafen in die lange Autoschlange der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Niendorfer Straße einreihen. Das bedeutet mindestens 20 Minuten länger für eine Fahrstrecke von acht Kilometern, wobei ich nicht mal ausweichen kann auf öffentliche Verkehrsmittel, weil die Anbindung zum Flughafen von hier sowieso extrem schlecht ist.

Wenn hier schon abgestimmt wird, dann bitte auch alle Anwohner einbeziehen, die dies betrifft. Ich wäre gern zu dieser Veranstaltung gegangen, wenn ich es denn gewusst hätte. Und so geht es hier einigen Anwohnern. Auch ist zu bedenken, dass hier Betriebe angesiedelt sind, die mit sehr großen Fahrzeugen beliefert werden. Sollen diese tatsächlich über Kornhoop anfahren? Und wie lange braucht ein Rettungswagen dann zum Altenheim Scheel?

Ziemlich kurz gedacht das Ganze. Ich bin mit dieser Lösung nicht einverstanden und nehme es nicht hin, dass hier über meinen Kopf entschieden wird.

Susanne Klischat

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