Norderstedts zweitälteste Bürgerin, Helene-Else Neubert, wurde am Mittwoch 106 Jahre alt

Norderstedt. „Ich hatte ein schönes, erfülltes Leben und bin zufrieden mit dem, was ich geschafft habe“, sagt Helene-Else Neubert. Das Geburtstagskind sitzt in ihrem gemütlichen Wohnzimmer, prostet den Gästen zu und erzählt von alten Zeiten. Helene-Else Neubert wurde am Mittwoch 106 Jahre alt und ist Norderstedts zweitälteste Bürgerin.

Stadtpräsidentin Kathrin Oehme ist gekommen, gratuliert und überbringt Grüße von Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote: „Wir wünschen Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund.“ Bundespräsident Joachim Gauck und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig haben Geburtstagsgrüße gesandt. Aus Esbjerg ist ihre einzige noch lebende Verwandte, Hilde Riisgaard, gekommen.

Helene-Elise Neubert, viele Jahre bei der Haspa angestellt, fühlt sich in ihrer Wohnung in Garstedt wohl: „Ich schaffe alles alleine, koche meine Lieblingsgerichte, mache die Zimmer sauber und bügele die Bettwäsche.“

Nur gehen kann sie nach einem Beinbruch in ihrer Wohnung nicht mehr richtig. Aber sie hat Helfer. Zum einen die Pflegedienstkräfte, die täglich kommen und nach dem Rechten sehen, zum anderen Hartmut Ginnow-Walden, der in der Praxis von Dr. Dirk Detlefsen an der Ulzburger Straße arbeitet.

„Vor einigen Jahren, als Frau Neubert wegen ihres Beinbruches in der Praxis behandelt wurde, habe ich sie kennengelernt“, erinnert sich der Krankenpfleger. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine kleine Freundschaft. „Einmal in der Woche begleite ich Frau Neubert Rollstuhl zum Einkauf ins Herold-Center“, sagt Ginnow-Walden. „Dort kennt sie sich bestens aus und weiß genau, was sie braucht und in welchen Geschäften sie die Dinge erhält.“

Die gebürtige Hamburgerin war schon 99 Jahre alt, als sie von Altona nach Norderstedt umzog. Aber in ein Altenheim wollte sie nicht: „Meine Schwester hat bis zu ihrem Tod im Heim gewohnt. Die Zustände dort waren für mich der Horror.“