Hundert Gäste nahmen am ökumenischen Neujahrsempfang in der Norderstedter Thomaskirche teil

Norderstedt. Die Norderstedter Kirchengemeinden befinden sich im Aufbruch. So fasste es der für Norderstedt zuständige Propst Karl-Heinrich Melzer beim ökumenischen Neujahrsempfang am Donnerstagabend zumindest für seine evangelischen Gemeinden zusammen. Wo der Aufbruch wie in Harksheide bereits gut vorangekommen sei, gelte es nun, diesen zu verstetigen, sagte Melzer. Das wichtigste Thema, das auf die Kirchengemeinden auch 2015 wartet, ist für ihn der Umgang und die Arbeit mit Flüchtlingen. Bereits vor einem Jahr stand das Thema im Mittelpunkt des traditionellen Empfangs in Norderstedt, aber Propst Melzer betont: „Das ist mehr Arbeit, als wir alle gedacht haben.“

Gastgeberin des Empfangs war in diesem Jahr Glashüttes Pastorin Christina Henke. Da das Schalom bereits ausgeräumt ist, suchten die Kirchengemeinden einen Ersatz und fanden ihn in der Thomaskirche. Immerhin gut 100 Gäste, unter ihnen Stadtpräsidentin Kathrin Oehme und Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote, waren der Einladung der evangelischen Kirchengemeinden und der katholischen Pfarrei gefolgt.

Ihre kurze Ansprache stellte Henke unter die Worte der Jahreslosung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ Es gehe auch in der Stadt Norderstedt darum, sich gegenseitig anzunehmen. Ob die Menschen in den sozialen Brennpunkten wie der Mittelstraße oder die Menschen, die nach langer Flucht in die Stadt gekommen sind. „Nehmen wir sie an, wie auch wir angenommen sein wollen“, sagte Henke. Ihr katholischer Kollege Pater Kuriakose Moozhayil verwies darauf, dass alle Mühe ohne Gott und seinen Segen umsonst sei. Traditionell hatte er die Sternsinger der katholischen Gemeinde St. Hedwig mit dabei, die in diesem Jahr für Kinder auf den Philippinen sammelten und an die Spender Aufkleber mit dem Segen für die Häuser verteilten.

Die Anwesenden nutzen den Abend begleitet von Musik und Büfett zu Gesprächen und Kontakten auch über die Gemeindegrenzen hinweg. Das Thema Flüchtlinge war auch hier präsent. Pastorin Eva-Maria Peper freut sich beispielsweise über das Engagement vieler Freiwilliger in ihrer Kirchengemeinde Harksheide. Die Arbeit aktiviere auch Menschen, die sonst der Kirche eher fern stünden. „Das füllt das Gemeindehaus und bringt Leben in die Gemeinde“, sagt Peper.