Unglück in der Silvesternacht wurde aufgeklärt. Mehrere Händler verkauften Pyrotechnik

Alveslohe/Kiel . Eine sogenannte Kugelbombe hat den 18-Jährigen Mann getötet, der in der Silvesternacht auf einem Maisfeld in Alveslohe starb. Dabei handelt es ich um Pyrotechnik, die nur von ausgebildetem Fachpersonal verwendet werden darf. Sprengstoffspezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) hatten in der Nacht am Börgerskamp die Reste des Feuerwerkskörpers gesichert und mehrere Tage untersucht.

Der 18-jährige Quickborner war der letzte Käufer der Kugelbombe in einer ganzen Kette von Händlern. Bereits am 2. Januar hatten die Ermittler das Zimmer eines 17-jährigen Auszubildenden durchsucht, der dem Getöteten zwei Wochen zuvor die Kugelbombe und weitere illegale Pyrotechnik verkauft hatte. Der 17-Jährige räumte den Verkauf ein.

Sein Lieferant war ein 22-jähriger Bramstedter, dessen Zimmer ebenfalls durchsucht wurde. Er bestätigte die Angaben des 17-Jährigen. „Der Beschuldigte zeigte sich sichtlich betroffen“, sagte LKA-Sprecher Stefan Jung. Die weiteren Ermittlungen führten zu einem 35- jährigen Mann aus dem Kreis Pinneberg, der die Pyrotechnik an den Bramstedter verkauft haben soll. Seine Wohnung wurde am Freitag durchsucht. „Die Ermittlungen zur Herkunft der Pyrotechnik dauern an“, sagte Jung.

Das Landeskriminalamt warnt eindringlich vor dem Umgang mit Kugelbomben. Jung: „Von ihnen geht eine ganz erhebliche Gefahr aus.“ Der 18- Jährige war am Explosionsort gestorben, noch bevor der Notarzt eintraf. Sein Begleiter erlitt einen Schock. Seelsorger betreuten die Familie.

Zu einer zweiten Explosion einer Kugelbombe kam es in der Silvesternacht in Kellinghusen (Kreis Steinburg). Dort zog sich ein 19-Jähriger schwere Verletzungen am Hals und am Kopf zu, als er die Bombe zünden wollte. Der Mann hatte ein als Abschusseinrichtung genutztes Rohr in einem Gully verankert und konnte den Gefahrenbereich nach dem Zünden nicht mehr rechtzeitig verlassen. Auch in diesem Fall ermittelt das LKA.