In Bad Segeberg wurde jetzt der vierte Recyclinghof des WZV eröffnet. 50.000 Kunden werden jährlich erwartet

Bad Segeberg. So viel Aufmerksamkeit hatte Heidrun Rahl eigentlich nicht erwartet, als sie kurz nach 8 Uhr auf dem Recyclinghof des Wege-Zweckverbandes in Bad Segeberg erschien: Die gesamte WZV-Spitze war angetreten, um die Wahlstedterin zu begrüßen. Die wollte eigentlich nur ein paar Sachen beseitigen, die ihr beim Umzug im Wege waren. Aber an diesem Morgen war sie die erste Kundin auf der gerade eingeweihten Recyclinganlage gleich neben der WZV-Zentrale an der Straße Am Wasserwerk im Norden der Kreisstadt. Nach knapp zehn Monaten Bauzeit ist der vierte Recyclinghof im Kreis Segeberg fertig.

An dem von der Stadt Norderstedt und dem WZV gemeinsam betriebenen Hof an der Oststraße in Norderstedt wird auch die neue Anlage in Bad Segeberg nicht rütteln können: Während in Norderstedt jährlich etwa 90.000 Kunden ihre Wertstoffe loswerden, werden in Bad Segeberg pro Jahr etwa 50.000 Kunden erwartet. Die Norderstedter Anlage hat als Vorbild für die Segeberger gedient, die dafür aber flächenmäßig großzügiger ausgelegt ist.

Auf dem alten, nur wenige Meter entfernten Recyclinghof mussten die Kunden noch auf kleine Leitern steigen, um die Wertstoffe in Container zu werfen. Das Abladen der Abfälle war zum Teil unbequem und da sich auf engem Raum Betriebs- und Kundenverkehr kreuzten, war auch die Unfallgefahr ein zunehmendes Risiko. Jetzt stehen die Sammelcontainer nicht mehr ebenerdig, sondern in einer drei Meter tiefen Halle. So können alle recycelfähigen Wertstoffe bequem versenkt werden. Ganz genau wie in Norderstedt. „Mit dem neuen Recyclinghof können wir unseren Kunden das Trennen der Abfälle erleichtern und dadurch mehr und saubere Wertstoffe dem Wirtschaftskreislauf zur Verfügung stellen“, sagt WZV-Bereichsleiter für die Abfallwirtschaft, Torsten Höppner.

Das neue Bürogebäude besitzt eine Nutzfläche von 436 Quadratmetern und bietet Büroarbeitsplätze für 15 Personen. Es wurde bereits am 17. Dezember in Betrieb genommen. Projektleiter der gesamten Erweiterungsplanung am Standort Segeberg ist Cornelius Thürlings, gleichzeitig Abteilungsleiter Recyclinghöfe und Gewerbekunden beim WZV ist. Mit rund 4,2 Millionen Euro Kosten ist die 30.000 Quadratmeter große Anlage rund 400.000 Euro preisgünstiger als ursprünglich geplant. Auch die eingeplante Bauzeit hat sich um einiges verringert.

Auf dem 30.000 Quadratmeter großen Grundstück sind außerdem noch eine Halle zur Lagerung von Tausalz sowie ein Büro- und Sozialgebäude entstanden. Im Zuge des Neubaus wurde natürlich auch ein Glasfaseranschluss über das Netz von WZV und SWN (Stadtwerke Neumünster) angedacht. Somit ist der neue Recyclinghof in Bad Segeberg mit einer zehnfach höheren Geschwindigkeit an das weltweite Netz angeschlossen als der bisherige.

Damit gibt es im Kreis Segeberg vier Recyclinghöfe: Neben Bad Segeberg und Norderstedt noch die Anlagen in Schmalfeld und auf der Mülldeponie in Tensfeld/Damsdorf. Der Segeberger Recyclinghof ist montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr, freitags von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Der Recyclinghof Norderstedt an der Oststraße 144 hat montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr, sonnabends von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Für den Recyclinghof in Schmalfeld, an der Straße Dammberg, und den Recyclinghof in Tensfeld/Damsdorf, Landesstraße 69, gelten diese Öffnungszeiten ebenfalls.

Für alle Anlagen gilt: Es kann nicht nur angeliefert, sondern auch abgeholt werden. Kompost zum Beispiel, Fichtenholzhackschnitzel, Rindenmulch, Blumenerde oder Abfallsäcke.