Beim Neujahrsempfang in Bad Bramstedt ruft Bürgervorsteherin Mißfeldt zu mehr Menschlichkeit auf

Bad Bramstedt. Zu einem Appell für mehr Gemeinsinn und Menschlichkeit hat Bad Bramstedts Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt (CDU) den Neujahrsempfang der Stadt genutzt. In ihrer Rede auf der feierlich geschmückten Bühne des Theaters des Kurhauses sprach sie sich für ein rücksichtsvolles Miteinander in der Stadt aus: „Menschlich handelt, wer nicht nur sich selbst im Blick hat, sondern sein Handeln abwägt und die Interessen und Bedürfnisse anderer achtet. Menschlich handelt, wer sein Engagement auf Langfristigkeit auslegt und nicht nur den kurzfristigen Erfolg sucht. Menschlich handelt, wer hart in der Sache argumentiert, aber fair im Umgang ist“, sagte die Bürgervorsteherin.

Mißfeldt ging auch auf die mühsame Umgestaltung der Stadtmitte ein. Nach quälend langer Testphase sollte der Bleeck im vergangenen Jahr eigentlich endgültig ein neues Gesicht bekommen. Passiert ist aber noch nicht viel; auch Mißfeldt gab zu, dass die Arbeiten noch zu keiner optischen Veränderung geführt hätten. Viel Applaus hingegen erhielt die Freiwillige Feuerwehr für ihren Einsatz gegen die Hochwasserflut an Weihnachten. Für das neue Jahr gab Mißfeldt dann auch eine optimistische Marschroute vor: „Bad Bramstedt lebt und ist lebenswert. Darüber sollten wir uns freuen.“

Dass Menschlichkeit und Gemeinsinn in Bad Bramstedt bereits vorgelebt werden, zeigten die vielen Ehrungen besonderes engagierter Bürger und Sportler. Besonderer Dank wurde Erwin Schmuhl und Mehmet Yilmaz zuteil. Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach und Annegret Mißfeldt ehrten sie für ihre Zivilcourage. Erwin Schmuhl hatte Ostern des vergangenen Jahres gemeinsam mit einem Bekannten einer Frau am Rensinger See geholfen, als diese von ihrem Lebensgefährten misshandelt wurde. Erwin Schmuhl schritt ein und wurde von dem Mann und vier weiteren Tätern schwer verletzt. Er erlitt einen Kieferbruch und musste in der Universitäts-Klinik Kiel notoperiert werden.

Mehmet Yilmaz hingegen setzt sich seit mehr als zehn Jahren für Flüchtlinge ein. Besonders in den ersten Wochen steht er ihnen als Dolmetscher und Ratgeber zur Seite, organisiert die Besuche beim Arzt, sammelt und verteilt Sachspenden.

Darüber hinaus zeichnete die Stadt Uta Höch, Irmgard Lamaack, Ina Koppelin und Volker Brüchmann für ihr Engagement mit dem Ehrenteller aus.

Wie erfolgreich Bad Bramstedts Sportler sind, wurde ebenfalls deutlich. Bürgermeister Kütbach fragte ob der vielen errungenen Meisterschaften gar scherzhaft, ob die Bad Bramstedter Sportler die Einzigen seien, die noch zu Deutschen Meisterschaften führen. Der Erfolgreichste unter den Geehrten ist zweifellos Aaron Köhler. Der Turner ließ sich für seine Deutsche Meisterschaft im Blockmehrkampf und sechs Landesmeistertitel feiern.