Der Sanierungsplan für das „Dörphus To de Nah“ soll ab Frühjahr umgesetzt werden. Nebenan entsteht ein Mehrgenerationenplatz

Nahe. Im Südosten die Kirche, im Nordwesten an der Mühlenstraße ein frisch saniertes „Dörphus To de Nah“ inklusive Familienzentrum und dazwischen ein neugestalteter Mehrgenerationenplatz als Treffpunkt für Jung und Alt – so soll künftig die Ortsmitte der Gemeinde Nahe aussehen. Alle notwendigen politischen Grundsatzbeschlüsse liegen mittlerweile vor, letzte Detailfragen werden im Frühjahr geklärt. „Das Konzept steht“, versichert Bürgermeister Holger Fischer.

Der Weg zum Konsens hierüber war allerdings steinig. Dass sich das Dörphus in einem kaum noch akzeptablen Zustand befand, wussten zwar viele Bürger und auch Kommunalpolitiker seit Jahren. Doch erst, als ein Teilabriss des 1841 erbauten, älteren Gebäudeteils zur Debatte stand, kam Bewegung in das Thema. Die einhellige Meinung seitens der Einwohner, so erinnert sich Fischer, lautete: „Ein Abriss kam gar nicht infrage, das Dörphus gehört zu Nahe.“

Tradition ist allerdings kein Selbstzweck. Ein Rundgang durch das Dörphus zeigt, wie ramponiert der Bau an vielen Stellen ist. Diverse Räume dienen als Ablageplatz, die Küchenzeilen sind bei Weitem nicht mehr zeitgemäß, das Mobiliar ist altbacken, teilweise hängen sogar Kabel aus den Wänden, die Fensterfronten sind vermodert. Die Sanitärbereiche möchte Holger Fischer am liebsten gar nicht zeigen. „Eigentlich ist das alles schrottreif.“

Deswegen wird das Gebäude mehr oder weniger entkernt. Die groben Arbeiten wollen die Naher in Eigenleistung erbringen, um Kosten zu sparen. „Vielleicht gibt es ja auch den einen oder anderen Handwerksbetrieb, der helfen möchte“, sagt Fischer. Dennoch wird die Gemeinde hier insgesamt rund 450.000 Euro investieren müssen, um das Dörphus nicht nur vom Interieur, sondern auch technisch zu modernisieren. 300 Quadratmeter Raumfläche könnten dann wieder vielseitig genutzt werden – von Vereinen, vom Deutschen Roten Kreuz, dem Sozialverband, für politische Sitzungen, eventuell auch als neues Gemeindearchiv, dazu wären auch private Feiern möglich. Ferner zieht ein Familienzentrum ein, das ausdrücklich auch für Bürger aller Generationen aus den umliegenden Orten eine Anlaufstelle sein soll.

Parallel wird das Außenareal zwischen Dörphus und Kirche komplett runderneuert; hier entsteht ein Mehrgenerationenplatz. Eine Boulebahn sowie ein Kinderspielplatz sind fest vorgesehen. Bemerkenswert: Es sind zusätzlich bereits 200 Unterschriften von Jugendlichen zusammengekommen, die Basis sind für einen Förderantrag bei der Aktivregion Alsterland. Für 13.000 Euro könnten dann moderne Outdoor-Sportgeräte angeschafft werden.

„Das passt alles gut zusammen. Wir müssen an die Zukunft denken, denn Themen wie Familien und Kinder wurden zulange vernachlässigt. Hier soll die neue Mitte der Gemeinde entstehen“, so Bürgermeister Fischer, „wir wollen das jetzt so schnell wie möglich vorantreiben.“