Unablässig ist Björn Lau in Bewegung, das permanent klingelnde Handy immer am Ohr. Gerade ist ein Pick-up mit beladenem Anhänger vom Hof gefahren, da kommen bereits die nächsten Kunden.

Schmalfeld. Gleichzeitig rollt ein Gabelstapler über den vom Dauerregen aufgeweichten Untergrund, der Fahrer balanciert eine meterhoch bepackte, über eine Tonne schwere Palette, setzt das kostbare Gut schließlich präzise ab. Längst türmt sich an dieser Stelle eine Wand auf, mehrere hundert Stück werden es sein, wenige Meter weiter stapeln sich ebenso unzählige Exemplare verschiedenster Größen, von 1,70 Meter bis an die zehn Meter.

Das ist der Alltag auf dem Hof von Björn Lau in Schmalfeld, der als Händler von Weihnachtsbäumen einen stark frequentierten Umschlagplatz betreibt. Nordmanntannen, Blau- und Rotfichten – und das in allen Variationen – hat der 38-Jährige vorrätig. Die Abnehmer sind einerseits Privatkunden aus der Umgebung, aber das ist nur ein kleiner Teil des Geschäfts in jeder Saison. „Es gibt Tage, da gehen hier mehrere tausend Bäume vom Hof“, sagt Lau.

Zum einen werden damit zwar seine eigenen fünf Verkaufsstände im Kreis versorgt, wo sich Familien ganz klassisch ihr persönliches Exemplar aussuchen können. Bürger aus der Gemeinde oder umliegenden Dörfern kommen dafür spontan vorbei. Doch es gibt heutzutage eine Reihe möglicher Vertriebswege.

Immer stärker genutzt: die praktische Online-Methode. Einfach über die Homepage das Formular ausfüllen und abschicken, in Schmalfeld werden die Bäume dann – gerne auch schon geschmückt und mit Standfuß – in lange Kartons geschoben und von einem Paketdienst abgeholt.

Bei den Maxi-Bäumen rücken Björn Lau und sein Team von Weihnachtsbäume Holstein selbst aus, haben beispielsweise ein 15-Meter-Ungetüm bei Möbel Kraft in Bad Segeberg aufgestellt. Dazu kaufen auch andere Händler in Schmalfeld ein, teilweise sogar aus dem europäischen Ausland.

Wichtig sei die Nachhaltigkeit, sagt Lau, der gelernter Industriemechaniker ist, die Branche allerdings vor acht Jahren wechselte. „Für jeden Baum, den wir schlagen, wird ein neuer gepflanzt.“ Mit seinem Landwirtschaftsbetrieb verfügt er über 50 Hektar Fläche im Norden, wo von Januar bis Oktober das eigentliche Handwerk stattfindet – Baumpflege, Zuschnitte, Düngen und Schutzmaßnahmen. Und das über einen langen Zeitraum. Eine Tanne im Wohnzimmerformat ist zirka zwölf Jahre alt, ein acht Meter großer Baum wird nach 20 Jahren geschlagen.