Da braucht es nun also einen Verkehrsminister, eine Landtagsabgeordnete und einen Oberbürgermeister, um eine Ampel zu bauen.

Sicherlich war es für Minister Reinhard Meyer ein lohnender Ausflug nach Norderstedt. Allein der Anlass dürfte ihm so recht nicht geschmeckt haben.

Warum bitte muss sich der Minister einer Landesregierung um den Bau einer Ampel kümmern? Dafür hat er doch seine Leute. Die sitzen im Landesbetrieb Verkehr. Doch beharren seit Jahren unbeirrbar auf ihren Richtlinien für den Bau von Vollsignalanlagen und ignorieren die wachsende Unsicherheit der Verkehrsteilnehmer auf der Schleswig-Holstein-Straße. Der Minister sagt nun, es gebe einerseits Richtlinien, andererseits vernünftige Argumentationen – wie die im Fall der Kreuzung Am Exerzierplatz und Schleswig-Holstein-Straße. Mehr potenzielle Fahrradfahrer, mehr Raser, sogar tödliche Unfälle im Umfeld. Eine Ampel ist da keine unangemessene Reaktion.

Das Minister-Machtwort ist insofern eine schallende Ohrfeige für den Landesbetrieb. Die Verantwortlichen dort müssen sich heute wie lästige Prinzipienreiter vorkommen, angesichts des forsch handelnden Ministers. Der streicht jetzt die Meriten ein. So wie Eka von Kalben. Der geht das Lob des CDU-Bürgermeisters Grote sicher runter wie Öl. Und in Kiel nennt man sie jetzt schon „Aushilfs-Verkehrsministerin“, wie zu hören ist.