Der mittelalterliche Markt am Schmuggelstieg in Norderstedt lockte erneut viele Besucher an

Norderstedt. Dudelsackmusik, Hexengesichter, Feuershow und Gaukler: Am Schmuggelstieg wurde am Wochenende wieder der etwas andere Weihnachtsmarkt begangen. Das mittelalterliche Gepräge dieses Marktes lockte viele Besucher an – vor allem am Sonnabend und Sonntag, nachdem die Sonne den Regen vertrieben hatte.

Glühweinduft umwehte die Bummler auf dem Weihnachtsmarkt natürlich so wie auf allen anderen Märkten in diesem Monat. Aber dazwischen mengte sich auch der Geruch von Grünkohl und Gulaschsuppe. Und wer seiner Nase und dem prägnanten Stallgeruch folgte, der konnte auch Schafe ausfindig machen, die in ihrem „Wohnwagen“ auf Stroh lagerten und gelegentlich herauskamen, um sich streicheln zu lassen. Weihnachtsmarkt und Streichelzoo – das passt in dieser Umgebung wunderbar zusammen.

Der Ochsenzoll-Weihnachtsmarkt hat eben seinen ganz besonderen Charakter. Stilgerecht übrigens bis auf das i-Tüpfelchen: Selbst die Verkäufer an den diversen Getränke- und Essständen hatten sich mittelalterlich verkleidet. Von einem Hexengesicht die Bratwurst gereicht zu bekommen – das ist schon ein ungewöhnliches Erlebnis. Die Hexe machte das aber so charmant, dass einem der Bissen nicht im Hals stecken blieb. Im Mittelpunkt der drei Schmuggelstieg-Tage in Norderstedt stand immer wieder die Gauklergruppe Bene Vobis, die sich zwar sehr keltisch gab, in Wahrheit aber aus der Bundeshauptstadt Berlin stammt. Das wurde immer deutlich, wenn die Obergauklerin und Paukerin ihre derben, mit Berliner Witz unterlegten Ansagen machte. Schrill, aber schön.

Die Interessengemeinschaft Ochsenzoll hat mit ihrem Mittelalter-Weihnachtsfest wieder einen Volltreffer gelandet. Auch nach so vielen Jahren freuen sich die Norderstedter offenbar auf diesen Markt, der sich so auffällig von allen anderen unterscheidet.