200.000 Euro hat Henstedt-Ulzburg für das Verkehrsstrukturgutachten ausgegeben.

Eine Menge Geld in Zeiten knapper Kassen. In politischen Kreisen findet das Papier Beachtung, in den Medien wird viel darüber berichtet, aber die breite Öffentlichkeit scheint sich kaum dafür zu interessieren.

Warum auch? Alleine schon der Name des Gutachtens – das Bürokratendeutsch des Titels wirkt abschreckend. Den Inhalt vermag nur zu verstehen, wer sich auf den Behördenjargon einlässt und sich einige Stunden, besser Tage, Zeit nimmt, um ihn zu lesen und zu analysieren. Noch abschreckender allerdings ist die Erkenntnis, dass bisher fast alle gut gemeinten und teuren Gutachten buchstäblich totdiskutiert wurden. Im vorliegenden, man ahnt es,könnte es ähnlich laufen.

Die Einwohnerversammlung hat einmal mehr gezeigt, was die Bürger wirklich interessiert: Der Lärm, der Gestank, der Stau und der Lkw-Verkehr vor der eigenen Haustür. Das ist verständlich, aber am Interesse der Allgemeinheit geht diese Einstellung vorbei. Tatsächlich liegt mit dem Gutachten ein Werk auf dem Tisch, das weitreichende Konsequenzen haben könnte. Aber für die Umsetzung braucht es mutige Politiker, die nicht nur über Legislatur-, sondern auch über Generationsgrenzen blicken.