Bauers-Schläue

18. November: „Bürgermeister Bauer will auf sein Privatleben nicht verzichten“

Wäre die Stelle des Bürgermeisters als Amtmann mit der Besoldung von A 12/ 13 V ausgewiesen, käme kein Stelleninhaber darauf, die Beschäftigung eines Assistenten zu verlangen. Er würde sich bemühen, sein Zeitmanagement zu optimieren und notfalls unnötige Außentermine ablehnen.

Bürgermeister Bauer legt Sparsamkeit und Haushaltsdisziplin an den Tag, indem er argumentiert, er wolle die ohnehin frei werdende Stelle seiner Sekretärin nicht wieder besetzen. Dafür wünsche er sich einen Assistenten. Der wäre wohl nur wenig teurer als die Sekretärin, meint der naive Wähler und ist auch noch stolz auf seinen Verwaltungschef.

Aber die zusätzliche Stelle für eine Sekretärin wird dennoch kommen: Der Assistent benötigt nämlich eine. Ein überragender Bewerber wird gar nicht erst antreten, wenn die Sekretärin fehlt. Ein mäßig geeigneter wird kommen, die Probezeit abwarten und dann eine Sekretärin einfordern. So haben wir trotz Sparsamkeit einen Mitarbeiter mehr im Rathaus, den wir im Grunde nicht bezahlen können.

Ich habe schon 50 Jahre lang kein Diktat mehr geschrieben – heißt das nun Bauers-Schläue oder Bauernschläue?

Hans-Jörg Hermann, Henstedt-Ulzburg

Einfach absurd

19. November: „Abriss fürs Schmuggelstieg-Center“

Ist das nicht der gesunde Menschenverstand? Die Spielhalle am Schmuggelstieg darf nicht abgerissen werden, weil, wenn sie in den Neubau umziehen würde, keine Konzession mehr bekommen würde, da in 300 Meter Meter Luftlinie noch ein Spielsalon ist – aber wer geht schon Luftlinie. Die Entfernung ist mit Sicherheit zu Fuß auf der Straße dreimal so weit. So bleibt die Spielhalle körperlich bestehen, ist zwar geschlossen und wird teuer vom Neubau einfach umbaut. Ein Fall wie in Absurdisten.

Curt Dabbert, Hamburg

Ein Fall für die Fahrschulen

Unfallserie in Norderstedt

Mehrere Jahrzehnte lang war die Schleswig-Holstein-Straße eine völlig unauffällige, für Autofahrer angenehme Straße zu allen Jahreszeiten. Wenn es also innerhalb weniger Monate zu etlichen schweren Unfällen mit Todesfolge gekommen ist, frage ich doch nicht zuerst, was an der Straße baulich geändert werden muss. Vielmehr frage ich mich, ob womöglich die Unfallhäufung mit einer neuen Generation Autofahrer und Autofahrerinnen zu tun haben könnte und/oder neuen Fahrzeugen?

Dabei geht es nicht nur um Geschwindigkeitsübertretungen, sondern auch um nicht dem Verkehrsfluss und der Witterung angepasste Fahrweisen. Nach meinen Erlebnissen kennen viele nicht die Anfahrgeschwindigkeit ihres eigenen Autos, können Geschwindigkeiten anderer Autos nicht abschätzen. Besonders oft am Exerzierplatz/Ecke Schleswig-Holstein-Straße zu beobachten. Meiner Meinung nach wäre das aber eher ein Fall für die Fahrschulen als für die Straßenbauämter!

Kurzum: Eine beampelte Querung mag geboten sein, hat aber rein gar nix mit der jüngsten Unfallhäufung auf der Schleswig-Holstein-Straße zu tun.

Maren Plaschnick

Mehr fragen – mehr erklären

27. November: „Gut beraten – in jedem Alter“

Über die Glosse von Reinhold Gronmeyer habe ich mich sehr amüsiert. Zur Ehrenrettung der Sparkassen- und Bankberater sei gesagt, dass in Zeiten, in denen Zinssätze in der Regel mit null komma beginnen und nicht nur die Bundesbank, sondern vereinzelt auch schon normale Banken ab sechs- bis siebenstelligen Beträgen „Verwahrzinsen“ verlangen, langjährig bekannte Geldanlagen anders gesehen werden können als früher. Bausparkonten und Geldanlagen bei Versicherungen können unabhängig vom Lebensalter durchaus sehr gute Alternativen sein. Klingt komisch, ist aber so. Mein Rat an die Finanzdienstleister: den Kunden mehr fragen und dann individuell mehr erklären.

Carsten Krohn

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