Mal wieder etwas Neues von der Gebührenfront.

Das Bundesverkehrsministerium plant die Einführung einer Maut für Schiffe. Die soll dann auch für Sportboote gelten. Und das ausgerechnet jetzt, wo ich gerade mein Kanu aus dem Garten zerre, um zum Christmas-Shopping nach New York zu paddeln (Bramau – Stör – Elbe – Nordsee – Atlantik – Manhattan). Erst die Lkw-Maut, dann die Pkw-Maut und nun das.

Früher herrschte auf den Straßen freie Fahrt für freie Bürger. Trapper schipperten ihre im Sachsenwald erjagten Biberfelle gebührenfrei auf der Bille bis zum Rathausmarkt. Heutzutage ziehen die Steuersauger selbst Lederstrumpf noch die letzte Gamasche aus. Die Schiffsmaut diene dem Erhalt der Bundeswasserstraßen, heißt es. Also so, wie die L- und Pkw-Maut dem Erhalt unserer Landstraßen dienen soll. Die Erhaltungskosten für Wasser- und Landstraßen haben wir früher allerdings auch schon aus Steuermitteln bezahlt. Aber vielleicht wurde unser Geld ja nicht zweckgebunden eingesetzt und anderweitig verplempert, wer weiß das schon. Und nun haben wir den Salat. Die Frage ist: Wie generiert der geschundene Gebührenzahler denn endlich mal ein paar Extraeinnahmen, um diese ausufernden Mautgelüste zu befriedigen? Ich hätte da einen Plan, der in dieser Hinsicht hilft und nebenbei eine ganze Branche auf Touren bringt. Also aufgemerkt: Sie koppeln Ihren Briefkasten und die Türklingel mit einem Gebührenzähler. Klingeln = 1 Euro, Briefkasteneinwurf= dito. Dann schreiben Sie sich selbst einen Brief, frankieren ihn ordnungsgemäß mit einer 60-Cent-Marke und ab damit. Abzüglich ein paar Cent für Papier, Kuvert und Schuhsohlenabnutzung bleiben Ihnen bei der Nummer mindestens 30 Cent Gewinn. Falls Sie Ihren Türklingelgebührenzähler regelmäßig von einem Gebrauchtwagenhändler der Sorte „Dieses Schmuckstück ist 16 Jahre alt, hat aber nur 3000 Kilometer auf dem Tacho!“ warten lassen, bleibt Ihr Verdienst überdies garantiert steuerfrei. So kämen wir finanziell über die Runden. Jedenfalls bis zur nächsten Gebührenidee. Bald kostet sogar das Luftholen etwas und wir werden alle Maut-Atmer.

Zum Christmas-Shopping nach New York paddle ich nun auch nicht mehr. Hätte dafür eh schon im Sommer losfahren müssen.