In dieser Woche entsetzte mich die Meldung, dass der Beatles-Film „A Hard Days Night“ geschlagene 50 Jahre alt wird.

Doch bevor mich aufkeimende Gedanken über mein eigenes Alter, die Vergänglichkeit des Seins und die Sinnfragen des Lebens zu verschlingen drohten, bewahrten mich weiterführende Überlegungen vor Depressionen. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass Ringo Starr auf einem Standfoto aus besagtem Film aussieht wie unser Nationalkicker Thomas Müller – bloß ohne Gesäßprellung. Die Beatles galten in ihrer Sturm-und-Drang-Zeit als ziemlich umtriebig, und in Bayern waren sie bestimmt auch mal. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass Old Ringo der Ahnherr unseres Stürmerstars und Old England damit auch ein bisschen Weltmeister geworden ist. Allerdings käme Ringo dann eher als Großvater denn als Vater infrage – da fühle ich schon wieder die Depressionen in mir hochkochen.

In der Vorblüte ihrer Karriere gastierten die Beatles im Hamburger „Star-Club“. Dieser Tage wurde in Dallas/Texas ein Tonbandgerät samt Tonband mit originalen Konzertaufnahmen versteigert (mutmaßlich aus dem Nachlass von J.R. Ewing, der als junger Habenichts das Gerät aus dem „Star-Club“ mitgehen ließ, bevor er durch die Hauptrolle in einer zweifelhaften TV-Serie zum Weltstar avancierte). Die Songs darauf sind eher nicht hitverdächtig, die Tonqualität so miserabel, dass auch der Cowboychor der Southfork-Ranch als Urheber infrage käme. Trotzdem überbieten sich Sammler aus aller Welt einander mit Unsummen, um in den exklusiven Besitz dieser Reliquie zu gelangen. Warum eigentlich? Warum wollen alle unbedingt ein Stück 54er-Rasen aus dem Berner Wankdorfstadion, einen Dreispitz Napoleons oder einen Schlüpfer von der Monroe? Antwort: Weil wir daran glauben, durch den Besitz dieser Dinger Teil ihrer gloriosen Geschichte zu werden und damit dem eigenen Alter und der Vergänglichkeit des Seins ein Schnippchen zu schlagen. Aber das klappt nicht. Mein Tipp an alle: Spart euch die Kohle und kauft dafür lieber eine Zeitung. Da liest man Dinge, die einen wirklich voranbringen.

Mal ehrlich: Dass Ringo Starr der Opa von Thomas Müller ist, haben Sie doch vorher überhaupt nicht gewusst.