Der Streit um die Toiletten in der AKN beschäftigt jetzt auch die Politik.

Kreis Segeberg. In einem Brief an Landesverkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) fordert der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann, die neuen Züge des Eisenbahnunternehmens mit WCs auszurüsten. Bereits mehrere Senioren- und Behindertenverbände hatten die AKN kritisiert, weil die neue Triebwagengeneration – wie die alte – ohne Toiletten fahren soll.

Die ersten Züge werden Ende 2015 ausgeliefert. 14 Stück hat die AKN bestellt. Dass keine Toiletten an Bord sein werden, hatten zuvor die Anteilseigner der Eisenbahngesellschaft beschlossen, die je zur Hälfte den Bundesländern Schleswig-Holstein und Hamburg gehört.

„Insbesondere für die älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Fahrgäste, aber auch für Familien mit Kindern stellt ein fehlendes WC im Zug eine nicht hinnehmbare Beschränkung dar“, schreibt Storjohann. „Im Ergebnis werden die Fahrgäste dazu gezwungen, den Zug für die Nutzung der Toilette zu verlassen, um dann festzustellen, dass insgesamt nur vier Bahnhöfe der AKN Linie1 über ein WC verfügen und man nach der Toilettennutzung rund eine Stunde auf den nächsten Zug warten muss“, schreibt der Bundestagsabgeordnete aus Seth.

Es sei außerdem realitätsfern, davon auszugehen, dass bei einer Fahrtzeit von etwa eineinhalb Stunden von Neumünster nach Hamburg kein Fahrgast das Bedürfnis verspüre, eine Toilette zu benutzen.

Doch dazu wird es vermutlich nicht kommen. Erst vor wenigen Tagen hatte AKN-Chef Wolfgang Seyb erklärt, es bliebe bei der Anschaffung WC-loser Triebwagen. Die meisten Fahrgäste sind nach Angaben von AKN-Sprecherin Christiane Lage nur zehn Minuten im AKN-Zug unterwegs. Außerdem würden durch den Einbau der Toiletten Sitz- und Stehplätze sowie Raum für Fahrräder verloren gehen.