Das Revierdenken gehört der Vergangenheit an – diesen glaubhaften Eindruck vermitteln Norderstedts fünf Universalsportvereine.

Nachdem die Clubs jahrzehntelang eher gegen- als miteinander gearbeitet haben, ist mittlerweile eine neue Funktionärsgeneration am Ruder, die pragmatisch handelt und keine Eifersüchteleien mehr nötig hat.

Das ist von essenzieller Bedeutung, denn die Herausforderungen für die klassischen Vereine sind immens. Je länger der Schulunterricht dauert, desto mehr Hallenzeiten könnten verloren gehen, und desto weniger Kinder und Jugendliche wären motiviert, abends noch einmal in die Hallen oder auf die Fußballplätze zu gehen. Dazu wächst die Konkurrenz durch private Fitnessketten mit attraktiven Pauschalangeboten zu Dumpingpreisen und ohne langfristige Bindung. Wenn dann die Sportvereine auch noch potenzielle Mitglieder abblitzen lassen müssen, weil alle Kapazitäten ausgereizt sind, entsteht eine gefährliche Gemengelage.

TuRa, SCN, NSV, GSV und SVF haben nun realisiert, dass sie nur als Kollektiv Gehör finden und politische Entscheidungen bewirken können. Die wichtigen Infrastrukturprojekte, ob nun Kunstrasen oder Halle, müssen intelligent im Hintergrund vorbereitet und in der Debatte mit schlagkräftigen Argumenten untermauert werden. Dann liegt der Ball bei Politik und Verwaltung, die ihrerseits weitsichtig handeln müssen, damit sich Norderstedts Ruf als sportlerfreundliche Stadt nicht in das Gegenteil umkehrt.