Ein persönlicher Assistent soll den Verwaltungschef entlasten

Henstedt-Ulzburg. Eine Sekretärin geht, eine Assistentin oder ein Assistent soll kommen: Henstedt-Ulzburgs neuer Bürgermeister Stefan Bauer möchte sich den Rücken etwas mehr freihalten. Bürgermeister ja, aber auch Privatmann. Das ist der Hintergrund einer Stellenausschreibung, die seit einigen Tagen auf der Homepage der Gemeinde Henstedt-Ulzburg zu finden ist.

„Persönliche/r Assistent/in des Bürgermeisters“ heißt es da. Die Person soll unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein, den Terminkalender des Bürgermeisters führen, die Reden und die Grußworte des Bürgermeisters schreiben. Das ist deutlich mehr, als die Arbeit, die Barbara Kutzner im Vorzimmer des Bürgermeisters bisher leisten musste. Sie geht Anfang 2015 nach fast 20-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand.

Der Hintergrund: Stefan Bauer hat gemerkt, dass der Posten des Bürgermeisters ihn so beansprucht, dass das Privatleben leidet. Deshalb möchte er die Notbremse ziehen. „Ich will nicht nur Bürgermeister sein, sondern auch Privatmann“, sagt Stefan Bauer, der bis zu seinem Amtsantritt als Bürgermeister von Henstedt-Ulzburg bei der Hamburger Kriminalpolizei gearbeitet hat. Er hatte als einziger unabhängiger Kandidat die Bürgermeisterwahl im März dieses Jahres überraschend gewonnen. Als verwaltungsunerfahrener Bürgermeister muss er sich in seinem neuen Beruf einarbeiten.

Zu seinen Aufgaben gehört nicht nur das Lenken und Leiten eines Verwaltungsapparates, in dem die Fäden für 28.000 Einwohner gezogen werden, sondern auch das Repräsentieren bei vielen Veranstaltungen. Die Reden des Bürgermeisters sind gefragt – und bisher offenbar auch meistens gut angekommen. Er hat inzwischen Routine darin, zu bestimmten Themen aus dem Stegreif zu sprechen, in der Regel aber müssen Reden vorbereitet werden. In Norderstedt gibt es dafür Fachkräfte, in Henstedt-Ulzburg bisher nicht.

Egal, wer die Aufgabe übernimmt, eine qualifizierte Ausbildung ist nötig: Erwartet wird ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium der Fachrichtung Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikationsmanagement, Marketingkommunikation oder ein verwandter Studiengang. Erwartet wird auch ein Einsatz in den Abendstunden und möglichst Kreatitvität.