Der Flugroboter des Henstedt-Ulzburgers Thorsten Ahlf ist begehrt

Es sieht spielerisch aus, wenn Thorsten Ahlf, 48, die Steuerhebel an der Konsole bedient. So ähnlich kennt man es, wenn Hobbybauer ihre Flugzeuge in der Luft dirigieren. Was der Henstedt-Ulzburger da vom Ufer des Stadtparksees in Norderstedt dirigiert, ist allerdings kein Flugzeugmodell, sondern eine Fotodrohne – ein ferngesteuertes Fluggerät, bestückt mit einer hochwertigen Systemkamera. Und Spielerei ist das schon gar nicht: Als Fotoredakteur beim Hamburger Abendblatt weiß Thorsten Ahlf ganz genau, was er dort macht: Er ist einer der Pioniere auf diesem Gebiet.

35.000 Euro hat der Fotoredakteur investiert, hinzu kommt eine hochwertige 36-Megapixel-Kamera. „Eine Investition in die Zukunft“, nennt Thorsten Ahlf diese Ausgabe. Der Flugroboter ist mit acht Rotoren ausgestattet, das Telemetrie-Display zeigt Höhe (bis etwa 90 Meter), Entfernung, Geschwindigkeit (bis 70 km/h), Kompassausrichtung und die jeweilige Rotortemperatur an. Mit Hilfe von GPS-Empfängern wird der Multikopter am Himmel „geparkt“, das Videosignal von der Kamera auf einen Monitor an der Fernsteuerung übertragen. Stimmt der Blickwinkel, löst der Fotograf aus oder bedient zunächst das Zoom-Objektiv (24 bis 70 Millimeter, wahlweise Fisheye). Vorher allerdings muss die Genehmigung der Luftaufsicht vorliegen und unmittelbar vor dem Start ist es erforderlich, den Flughafen-Tower zu informieren. Das gilt für Hamburg und Norderstedt, im übrigen Schleswig-Holstein, in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es allgemeine Aufstiegserlaubnisse. Weil das Fernsteuern einer solchen Drohne für einen Anfänger nicht leicht zu bewältigen ist, durfte Thorsten Ahlf zunächst vier Wochen mit einer Übungsdrohne arbeiten, um die nötige Sicherheit zu erlangen.

Das Ergebnis sind Luftansichten von Gebäuden oder Landschaften, die ungewöhnlich und einmalig sind. Die Qualität ist so gut, dass bei Vergrößerungen noch kleinste Schriftzüge zu erkennen sind. In Norderstedt hat er bereits für Adlershorst fotografiert, für das Autohaus Wichert die Großbaustelle an der Langenhorner Chaussee. Das Magazin „Der Hamburger“ hat etliche ganzzeitige Fotos von Thorsten Ahlf gedruckt, das Hamburger Abendblatt bedient sich beim hauseigenen Redakteur natürlich häufiger. So wie heute auf der Themenseite, die mit Fotos des Henstedt-Ulzburgers bestückt ist.