Die CDU hat Recht: Mehr Wohnraum wird benötigt in Norderstedt.

Die Frage ist nur, ob dafür eine Umgehungsstraße mitten durch die Garstedter Feldmark getrieben werden muss und ob man dort dann die Äcker, Knicks und Koppeln umgräbt, damit Reihenhäuser und Gewerbebetriebe entstehen können. Nicht nur die Landesplanung mit ihrem Achsenkonzept steht dem entgegen. Für diesen Plan dürfte sich in Norderstedt derzeit wohl keine politische Mehrheit finden lassen. Ganz zu schweigen von den Bürgern, die ihre Feldmark als Naherholungsgebiet schätzen.

Doch wie begegnet man dann dem von der CDU zu Recht angesprochenen Problem des demographischen Wandels mit seinen Auswirkungen auf die Steuereinnahmen der Stadt? Das ist eine der großen Herausforderungen der Stadtplanung in den kommenden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts.

Die Antwort muss nicht das Versiegeln von Naturflächen durch Neubauten sein. Die Teillösung des Problems liegt im Gebäudebestand. Wenn in Norderstedt-Mitte in den kommenden Jahren Tausende von Bürgern in Rente gehen, dann wollen dort sicherlich auch einige Tausend ihre zu groß gewordenen Immobilien loswerden, an junge Familien und Steuerzahler, die händeringend nach bezahlbarem Eigentum suchen. Die Herausforderung von Stadtverwaltung, Politik und Bauwirtschaft wird es sein, den Neu-Rentnern in ihren Quartieren altersgerechte Wohnformen anzubieten, die ihnen den Verbleib in der gewohnten Umgebung ermöglichen.