Der Segeberger Kreistag hat am Donnerstag wie erwartet beschlossen, die ehemalige Tierärztin beim Kreis, Margrit Herbst, nicht zu rehabilitieren oder zu entschädigen.

Kreis Segeberg . Piraten, Linke und Grüne wollten erreichen, wie berichtet, dass der Whistleblowerin und couragierten BSE-Warnerin aus ihrer Sicht endlich Gerechtigkeit widerfährt.

Es kam anders, die Mehrheit, bestehend aus SPD, CDU und FDP, verhinderte eine Rehabilitation. Auch die Vergabe eines Preises für Zivilcourage an Herbst wurde abgelehnt. Margrit Herbst hatte ab 1990 als angestellte Tierärztin im Bramstedter Schlachthof Rinder mit Symptomen der tödlichen Rinderkrankheit BSE entdeckt. Herbst informierte den Landrat. Proben der Rinder blieben ohne eindeutig positives Ergebnis, werden heute allerdings als methodisch unzureichend kritisiert. Weil sie im November 1994 schließlich öffentlich vor BSE-verseuchtem Fleisch in Bad Bramstedt warnte, wurde Herbst vom Kreis Segeberg entlassen. In mehreren Gerichtsurteilen war die Rechtmäßigkeit der Kündigung bestätigt worden.