33 Jahre alter Wiederholungstäter entschuldigt sich bei Opfern, muss aber 1650 Euro Strafe zahlen

Kaltenkirchen. Nach eigenen Angaben trinkt Peter R., 33, aus Kaltenkirchen zwar selten, dann aber zu viel und mit fatalen Folgen, die der junge Mann nun vor dem Amtsgericht in Norderstedt zu spüren bekam. Zwei Anklagen lagen gegen den Produktionsleiter vor: Im August letzten Jahres randalierte der betrunkene Angeklagte auf dem Kaltenkirchener Weinfest und konnte auch von fünf Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma nicht gebändigt werden. Die herbeigerufenen Polizisten beleidigte der Angeklagte, aber die Ordnungshüter schafften es, den Angeklagten in Handschellen abzuführen.

Um einen ähnlichen Vorfall geht es in der zweiten Anklageschrift: Es war Mitte Dezember 2013, als der Angeklagte mit seinem Bruder in der gemeinsamen Wohnung in Kaltenkirchen eine kleine Party veranstaltete. Ein dritter Partygast holte die Polizei, als sich die Brüder anfingen zu streiten und zu prügeln, wobei der Angeklagte nach Aussage des Gastes herumgeschrien habe und völlig weggetreten gewesen sei. Der Abend endete für den Angeklagten in einer Ausnüchterungszelle.

Während sich der Angeklagte vor Gericht an den Abend des Weinfestes kaum erinnert, berichtet er zu dem Vorfall Mitte Dezember 2013, er wisse nur, dass man lustig zusammengesessen habe. Am nächsten Tag habe er sich allerdings gewundert, dass die Wohnung verwüstet gewesen sei. Ungefähr vier „Mischen mit Whisky“ habe er getrunken, so der 33-Jährige.

Richterin Dagmar Goraj kommentiert diese Einschätzung mit den Worten, dass das ja wohl Halblitergläser gewesen sein müssten, denn gemessen wurden bei dem Angeklagten in jener Nacht 2,3 Promille Blutalkohol. Polizist Dirk M., 50, aus Kaltenkirchen gibt als Zeuge an, der Angeklagte habe völlig neben sich gestanden, habe geschrien und sei ansonsten nicht ansprechbar gewesen. In Handfesseln sei er zum Streifenwagen gebracht worden, habe sich auf dem Weg dorthin mehrmals fallen gelassen, seinen Kopf und versucht, die Polizisten zu treten. Kollege Mark H., 30, schildert das Geschehen ähnlich, zu zweit hätten sich die jeweils mehr als hundert Kilo schweren Beamten auf den Angeklagten gelegt, um ihn zur Ruhe zu bringen, aber der schmächtige Mann hätte sie einfach abgeworfen.

Schon einmal wurde der Angeklagte im November 2012 zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er, nachdem er auf einer Feier in Nützen randaliert hatte, einem Polizisten das Knie ins Gesicht gerammt hatte.

Nun gibt sich der junge Mann geläutert: Er trinke nicht mehr, habe eine neue Freundin und dieser versprochen, dass es solche Vorfälle nicht mehr geben werde.

Der Angeklagte, der sich im Gerichtssaal bei den Polizisten entschuldigte, wird zu einer Geldstrafe von 1650 Euro verurteilt.