Der Landesligafußballer von TuRa Harksheide musste nach einem Arbeitsunfall notoperiert werden

Norderstedt . Seit dem vergangenem Freitag und dem fulminanten 8:0-Erfolg beim SC Sperber sind die Fußballer des TuRa Harksheide Tabellenführer der Landesliga Hammonia. Doch diese sportliche Spitzenleistung ist jetzt komplett in den Hintergrund gerückt. Marcel Boldt, im letzten Spiel als Linksaußen an fünf Toren direkt beteiligt, hat bei einem Arbeitsunfall schwerste Beinverletzungen erlitten, wie der Verein nun bekannt gab.

Das schwere Unglück ereignete sich beim Abladen eines Lkw, als ein Elektrostapler von einer Laderampe kippte und Marcel Boldt unter sich begrub. Der 26-jährige Fußballer hatte keine Chance – das tonnenschwere Gefährt zerdrückte einen Unterschenkel. Marcel Boldt kam mit offenen Brüchen, Quetschungen und muskulären Verletzungen in die Asklepios Klinik Altona, wurde dort noch am Abend mehrere Stunden lang notoperiert. Eine Lebensgefahr bestand danach glücklicherweise nicht mehr.

Harksheides Trainer Marcus Fürstenberg arbeitet bereits seit sieben Jahren mit Boldt, holte ihn einst beim Bramfelder SV in die zweiten Herren. Im Jahr 2012 wechselten beide dann gemeinsam zu TuRa an den Exerzierplatz. Der Coach wurde über den Unfall direkt vor der Übungseinheit am Dienstag telefonisch von Boldts Vater Rüdiger, seinem langjährigen Assistenztrainer, informiert und hatte die schwere Aufagbe, die Mannschaft zu unterrichten.

Nach Auskunft der Ärzte sind weitere Operationen erforderlich

Das Team, zuvor noch bester Stimmung aufgrund des letzten Sieges, konnte es nicht fassen. „Das ist ein Schock für uns“, sagt Marcus Fürstenberg. „Gerade bei Marci ist das besonders schlimm, weil ich ihn so lange kenne. Wir haben dann trotzdem versucht, eine halbe Stunde Training zu machen.“ Aber bei der Sache sei keiner aus der Mannschaft so richtig gewesen.

Nach Auskunft der behandelnden Ärzte sind weitere Operationen erforderlich. Hierfür wird Marcel Boldt nun in eine Hamburger Spezialklinik, das Unfallkrankenhaus Boberg, verlegt. An eine Rückkehr auf den Rasen ist für eine lange Zeit nicht zu denken. „Er wird uns sehr fehlen, weil er so gut drauf war zuletzt", sagt Marcus Fürstenberg.

Boldts Mannschaftskollegen treten am Freitag gegen den SV Lurup an

Eines dürfte allerdings gewiss sein: Boldt wird seinen Teamkollegen für die Heimbegegnung am Freitagabend gegen den Titelkonkurrenten SV Lurup (19.30 Uhr, collatz+schwartz-Sportpark) keinen Ausrutscher erlauben. „Wir müssen einfach gegen Lurup gewinnen, eine andere Geste wird Marci gar nicht haben wollen“, so Marcus Fürstenberg. „Und er ist so fußballverrückt, dass er mit Sicherheit auch am Krankenbett einen Liveticker zu unserem Spiel parat haben wird“, sagt Harksheides Trainer.