Zeitplan für die Umgestaltung der Innenstadt von Bad Bramstedt steht fest

Bad Bramstedt . Die Anlieger des Bleecks haben es bereits schriftlich: Die Mitte Bad Bramstedts wird demnächst ein neues Gesicht erhalten. Wer dort wohnt oder ein Geschäft betreibt, wird zahlen müssen, heißt es in einem Brief aus dem Rathaus. Die meisten Bramstedter und die Gäste der Kurstadt dürften sich jedoch darüber freuen, dass die provisorische Verkehrsführung an Rathaus, Schloss und Roland vorbei endlich vorbei ist. Der Zeitplan steht, erste Arbeiten werden noch in diesem Jahr beginnen.

Für einen Akt mit symbolischem Wert will Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach sogar die Presse einladen: Wenn die seit mehr als einem Jahr mit Plastiksäcken verhängten Ampeln demontiert werden, soll die Öffentlichkeit davon erfahren. Zwar gehört die Demontage aller Ampeln nicht zu den wichtigsten Neuerungen, die auf die Bramstedter in der Innenstadt zukommen. Der Anblick der deaktivierten Lichtzeichenanlagen hat jedoch viele Besucher der Innenstadt verärgert.

Mehr als ein Jahr lang hatte die Stadt getestet, ob sich zwischen Dänischem Bettenlager, Esso-Tankstelle und Sparkasse ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit schmalen Fahrbahnen und Tempo 20 bewähren würde. Ampeln wurden verhängt, Fahrbahnen provisorisch verengt und die Verkehrsführung verändert. Optisch ging die Stadt ein fragwürdiges Experiment ein, doch mit dem Ergebnis sind Politik und Kaufleute zufrieden. Jetzt soll aus dem Provisorium ein Dauerzustand werden. Tempo20 bleibt dort die Höchstgeschwindigkeit, wo sie seit Beginn des Versuchs gilt.

1,5 Millionen Euro wird das gesamte Projekt kosten. 300.000 Euro müssen die Anlieger des Bleecks aufbringen. Aus rechtlichen Gründen sind die Grundstücksbesitzer auf der Seite des Restaurants Kaisersaal davon ausgenommen. Den Rest muss die Stadt allein bezahlen. Zuschüsse erwartet die Stadt nicht. „Wir haben keine größeren Förderperspektiven“, sagt Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach.

Noch habe die Stadt keine Rechnungen verschickt, sondern die Anlieger lediglich über die zu erwartenden Zahlungen informiert. Kütbach schließt nicht aus, dass Grundstücksbesitzer klagen werden. Der Wirt des Lokals „Wappen von Bad Bramstedt“ hat bereits angekündigt, wegen der neuen finanziellen Belastungen den Restaurantbetrieb einzuschränken.

Angesichts leerer Kassen will auch die Stadt versuchen zu sparen. Dazu gehören langfristige Ausschreibungen in der Hoffnung, dass Bauarbeiten günstiger werden, je später sie beginnen. Außerdem will die Stadtverwaltung lange Bauphasen und vor allem Unterbrechungen durch das Winterwetter verhindern. „Wir sind im Wort bei den Anliegern“, sagt Kütbach.

In diesem Jahr plant die Stadt außer der Demontage der Ampeln den Bau einer E-Bike-Station vor dem Rathaus und die Aufstellung von Informationsschildern über die Verkehrsregeln an den Zufahrten.

Nächstes Jahr geht es weiter: Auf dem Bleeck bleibt das Kopfsteinpflaster erhalten und wird mit Markierungen für Parkplätze versehen. In Höhe der Raiffeisenbank entsteht eine Fläche für Veranstaltungen und den Wochenmarkt mit einem ebenen Bodenbelag, um älteren und behinderten Menschen die Fortbewegung zu erleichtern. Immer wieder war das unebene Kopfsteinpflaster kritisiert worden. Wird die Fläche nicht für Veranstaltungen genutzt, sollen Blumenkästen aufgestellt werden. Kütbach verspricht eine optisch ansprechende Lösung. Ob in diesem Bereich auch eine Fläche mit Wasserfontänen gebaut wird, ist noch offen.

Auf dem Bleeck werden sämtliche Bordsteine verschwinden. Um Fußgängern das Überqueren der Fahrbahn zu erleichtern, soll eine neue Verkehrsinsel die Fahrbahnen trennen. Die Insel erstreckt sich vom Rathaus bis zur Bäckerei Tackmann. Die Standorte der Bushaltestelle blieben erhalten, werden jedoch in die Fahrbahnen integriert. Künftig wird eine Zufahrt zur Raiffeisenbank nur von der Ostseite aus möglich sein. Auch künftig ist die Hamburger Straße an der Esso-Tankstelle nur von Nord nach Süd frei.

Kütbach hofft, dass die Bauarbeiten bis zum September 2015 beendet sind. In jedem Fall will die Stadt beim Zeitplan auf das Internationale Musikfest im kommenden Sommer Rücksicht nehmen, das ohne Störungen und Sperrungen durch die Baustelle verlaufen soll.

Auch der nächste Abschnitt bei der Neugestaltung der Innenstadt ist in Planung. Stadtverwaltung und Bürger- und Verkehrsverein beraten, wie künftig der Bereich von der Kirche bis in den Maienbeeck aussehen soll.