Klaus-Peter Kuegler, der Vater von „Dschungelkind“ Sabine Kuegler, berichtet in der Rhener Kirche wieder über seine Erlebnisse

Henstedt-Ulzburg. Es gibt Themen, die interessieren die Menschen quer durch alle Altersgruppen. Was Klaus-Peter Kuegler erlebt hat, lockt Millionen Zuschauer an: Als die ARD im Sommer den Spielfilm „Dschungelkind“ ausstrahlte, saßen über vier Millionen Menschen vor den TV-Geräten – das Drama über Sabine und ihren Vater Klaus-Peter Kuegler aus Bad Bramstedt zog an jenem Sonnabend die meisten Zuschauer vor die Bildschirme. Zwei Jahre zuvor hatte der Film in den Kinos bereits mehrere Millionen Zuschauer angelockt. Und auch das Hamburger Abendblatt bekam zu spüren, welche Faszination die Erlebnisse dieses Mannes auf die Leser ausübt: „Klaus-Peter Kuegler ist der Vater des Dschungelkindes“ lautete die Schlagzeile in der Norderstedt-Ausgabe – es war einer der meistaufgerufenen Artikel, die das Abendblatt in der Online-Ausgabe jemals verzeichnen konnte und der bisher mit großem Abstand meistgeklickte Artikel aller Abendblatt-Regionalausgaben. Den bescheidenen Mann aus Bad Bramstedt freut diese Aufmerksamkeit natürlich – und sie verwundert ihn auch ein wenig. Was also macht die Faszination des inzwischen 72 Jahre alten Bramstedter aus?

Klaus-Peter Kuegler hat mit seiner Familie 30 Jahre im Dschungel von West Papua verbracht. Abgeschieden von der Welt, mitten im kleinen Dorf der Fayus, die ohne Kontakt zur Außenwelt lebten. Für den Ethnologen, Religionswissenschaftler und Missionar war das ein normales und selbstgewähltes freies Leben. Niemand hätte vermutlich davon erfahren, wenn seine Tochter Sabine ihre Kindheitserlebnisse nicht aufgeschrieben und als Buch herausgegeben hätte, das ein Bestseller in 32 Ländern wurde. „Dschungelkind“ hat die Leser berührt und in vielen vermutlich die Sehnsucht nach ähnlichen Abenteuern entfacht. Vater Klaus-Peter und Mutter Doris sind feste Größen im Leben von Sabine Kuegler und ihren zwei Geschwistern, ohne die abenteuerlustigen Eltern hätten sie wahrscheinlich ein ganz normales Leben wie die meisten anderen auch geführt.

Im Frühjahr war Klaus-Peter Kuegler erstmals zu Gast in der Rhener St.-Petrus-Kirche, um über seine Erlebnisse zu berichten. Am Freitag, 14. November, kommt er wieder, um Teile seines Lebens im Dschungel von West Papua zu beleuchten, über die er bisher noch nicht gesprochen hat. Unter anderem will er näher darauf eingehen, was das eigentliche Ziel dieser Arbeit bei den Fayus war und warum er sich entschloss, mit seiner Familie dorthin zu gehen. „Ich berichte, wie ich die Fayus gefunden habe und wie ihre Herzen für das Evangelium geöffnet wurden– bis zum Bau einer Gemeinde“ sagt der Bramstedter, der die Fayus 2013 erneut besuchte und wie ein alter Freund willkommen geheißen wurde.

Klaus-Peter Kuegler will in der Rhener Kirche einen Videoclip seines Besuches zeigen und erklären, wie es es zur Entstehung der ersten christlichen Gemeinde mitten im Sumpfgebiet von Papua gekommen ist. Er wird auch von den Anfängen berichten. Von der Suche nach einem unbekannten Stamm in einem auf keiner Landkarte verzeichneten Gebiet und von der ersten Begegnung mit den Eingeborenen. Viele dieser Themen sind in dem populären Spielfilm, in dem der Schauspieler Thomas Kretschmann den Bramstedter Missionar spielte, natürlich nicht enthalten.

Der Vortrag in der Kirchengemeinde St. Petrus in Henstedt-Rhen beginnt am Freitag, 14. November, um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Missionsarbeit wird gebeten.