Surfer trieb im Wasser, Segelboot kenterte, aber die Besatzung konnte sich selbst retten

Bad Segeberg. Im Herbst mit dem Segelboot oder dem Surfbrett unterwegs sein – das kann gefährlich werden. Plötzliche Wetterumschwünge, heftiger Wind und Wellengang können auch geübte Wassersportler vor harte Aufgaben stellen. Auf dem Großen Segeberger See kam es am Wochenende fast zeitgleich zu zwei Beinahe-Katastrophen, die tödlich hätten enden können, letztlich aber gut ausgingen.

Am Nachmittag erreichte die Leitstelle Holstein am Sonntag ein Notruf, dass ein Segelboot auf dem See zwischen der Promenade und Klein Rönnau gekentert sei und kieloben schwimme. Vier Personen seien gesichtet worden. Daraufhin wurde Alarm für die Feuerwehr Bad Segeberg ausgelöst, auch die Polizei und der Rettungsdienst machten sich auf die Suche. Nach kurzer Erkundung per Fernglas wurde eine Person im Wasser gesichtet.

Mit dem Rettungsboot machten sich Feuerwehrleute umgehend auf den Weg und fanden in der Mitte des Sees zwar keine Segler vor, die Schiffbruch erlitten hatten, sondern einen hilflos im Wasser treibenden Surfer, dessen Surfbrett gebrochen war. Der Mann wurde an Bord des Rettungsbootes gezogen.

Er sei alleine unterwegs gewesen, erklärte der Wassersportler. Von einem gekenterten Segelboot wisse er nichts. Die Besatzung des Rettungsbootes suchte allerdings weiter und entdeckte in Richtung Klein Rönnau ein menschenleeres Segelboot, dass einige hundert Meter von der Badestelle Klüthseehof im See trieb. Da nicht bekannt war, ob sich Personen an Land gerettet hatten oder sich noch im Wasser befanden, wurden weitere Kräfte alarmiert: Es rückten Taucher der Berufsfeuerwehr Lübeck, das THW Bad Segeberg mit Booten sowie der Rettungshubschrauber Christoph 12 aus, um den See abzusuchen. Die Feuerwehr Klein Rönnau besetzte die Badestellen.

Während die Mannschaft des Feuerwehrbootes die Havariestelle auf dem Wasser absuchte und der Hubschrauber aus der Luft die Suche ergänzte, wurde eine Familie mit vier Personen in dem Gasthof an der Klein Rönnauer Badestelle entdeckt: Es waren die havarierten Segler, die sich selbst an Land gerettet hatten. Nach kurzer Befragung konnte zweifelsfrei geklärt werden, dass nun alle Personen aus dem Wasser gerettet worden waren. Somit konnten alle an der Suche Beteiligten die Einsatzfahrten abbrechen. Die Feuerwehr und das THW unterstützten, begleitet von dem Motorboot des Segelclubs, die Bergung des Segelbootes und traten dann die Rückfahrt an. Alle Betroffenen wurden vorsichtshalber ärztlich untersucht, konnten aber nach kurzer Behandlung wieder nach Hause entlassen werden.