Der erste Norderstedter Opernball in der „TriBühne“ wurde zum rauschenden Fest im großen Ballsaal und mit Roulette und Black Jack im Foyer

Norderstedt . Langsam rollt das Auto über das holprige Pflaster des Rathaus-Marktes bis vors Portal der „TriBühne“ und des Rathauses. Ein junger Mann in Livree öffnet die Wagentür, heißt die Gäste willkommen und übernimmt den Autoschlüssel. Während die Gäste gut gelaunt über den roten Teppich zur „TriBühne“ schlendern, wird das Auto auf dem Rathausmarkt geparkt. Dieses „Valet Parking“ ist Service des ersten Norderstedter Opernballs in der „TriBühne“.

Auch, wer schon immer mal über den roten Teppich ins Rathaus gehen wollte, konnte den Hauch von Hollywood in Norderstedt genießen. Vom Rathausmarkt bis in den Ballsaal war der rote Teppich für die fast 400 Ballgäste ausgerollt, flankiert von sanft in rot und blau flackernden Leuchten.

In der „TriBühne“ wartete bereits der Champagner. Der Saal war weiß dekoriert, mit Glitzer-Lüstern und Kerzen-Kandelabern. Die Ballgäste ließen sich in ihren Abendkleidern und Smokings fotografieren. Das Foto wurde ihnen vom Fotografen gegen Mitternacht versprochen, doch um zirka 23 Uhr musste Moderator Marc Bator mitteilen, das der Drucker des Fotografen den Dienst quittiert hatte. Bator, fast zehn Jahre Sprecher bei der ARD, jetzt bei SAT.1, erwies sich als locker plaudernder Moderator.

Den mit Spannung erwarteten Debütanten-Auflauf, der den Opernball um 20 Uhr eröffnete, enttäuschte dagegen viele Gäste. Die Debütantinnen trugen nicht durchweg Ballkleider in Weiß, sondern auch in Rot, Beige und sogar Violett. Die jungen Damen und Herren wirkten sehr angestrengt und das Tanzen, einstudiert mit Thomas Fürmeyer, ebenfalls. Fürmeyer ist immerhin mit Ehefrau Tanja Larissa mehrfacher Europameister im Standard und mehrfach unter den Weltmeister-Finalisten. „Den Debütanten-Auftritt werden wir für den nächsten Opernball merklich verbessern“, versprach Rajas Thiele, Geschäftsführer der „TriBühne“.

Seine Klasse zeigte der Tanzlehrer mit Ball-Organisatorin Kristin Sammann von der „TriBühne“ beim rauschenden Eröffnungswalzer. Die Musik dazu spielte das Berlin-Starlight-Orchestra, das die Gäste erst mit besinnlichen, dann aber mit schwungvollen und sogar poppigen Rhythmen auf die Tanzfläche lockte. Die füllte sich denn auch rasch, nachdem Fürmeyer das Zeichen „Alles Walzer“ gegeben hatte. Geplant war der erste Tanz mit Stadtpräsidentin Kathrin Oehme, die aber wegen eines grippalen Infekts absagte.

Ob Walzer oder Foxtrott, Rumba oder Tango, die um 50 Prozent erweiterte Tanzfläche war stets gut gefüllt. Nur beim Tango lichtete sich die Tänzerschar leicht, zur Freude derjenigen, die dann mit Verve und Können einen gepflegten Tango aufs Parkett legen konnten.

Wer nicht tanzte, plauderte an der Champagner-Bar oder versuchte sein Glück bei Roulette und Black Jack im Foyer. Einen Jeton gab’s gleich beim Einlass, und nach zirka zwei Stunden herrschte an den Glückstischen großer Andrang. Der Spaß dominierte, nicht der Ehrgeiz, einen fetten Gewinn einzuheimsen. „Es ist sehr einfach, ein kleines Vermögen im Casino zu machen. Wenn man mit einem großen hineingeht“, witzelte denn auch Moderator Bator.

Für das Opern-Feeling sorgten Sopranistin Jennifer Rödel und Tenor Thomasz Mysliwiecz vom Opernloft Hamburg mit Arien und Duetten aus Giuseppe Verdis Oper „La Traviata“, die am 11. November in der „TriBühne“ aufgeführt wird. Für die Show sorgte die Standard-A-Formation des Tanzclubs Saltatio Hamburg.

„Der Ball gefällt uns sehr gut, die Musik hat Schwung, nur das Roulette-Spiel lehne ich ab, das macht süchtig“, sagte Gudrun Sommer. Und versuchte es mit Black Jack. „Als wir vom Opernball hörten, haben wir sofort Karten gebucht und sind beim nächsten Ball bestimmt wieder dabei“, sagten Kay und Torben Länder aus Henstedt-Ulzburg.

„Der Ball ist ein guter Mix aus Tanz, Spiel und Show“, sagte Renate Schröder. „Festliche Atmosphäre, elegante Kleider, ich fühle mich hier sehr wohl“, sagte Harald Kriebisch. „Wir führen schöne Gespräche, es ist eine wunderbare Atmosphäre“, sagten Ulrike und Burkhard Homburg, die aus Jesteburg angereist waren. „Ich werde sofort Karten für den nächsten Opernball buchen“, sagte Fritz-Jürgen Stockmann von der Kulturstiftung Norderstedt und kaufte einige Lose für die Tombola, deren Erlös der Hilfsaktion Herzbrücke der Albertinen-Stiftung zugute kommt.

„Unsere Gäste haben Spaß, tanzen, plaudern, spielen und amüsieren sich prächtig, das entspannt auch uns“, sagte Rajas Thiele. Mit 60 Mitarbeitern für Service, Technik, Security und Küche ging er an den Start und konnte im Finale einen gelungenen ersten Opernball in Norderstedt feiern.

Und das Auto? Wird wieder vor den roten Teppich gefahren, nachdem eine rauschende Ballnacht verklungen ist.