Wir kriegen demnächst Post vom Amt. Genauer: Vom Amt für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz in Norderstedt.

Im Umschlag ist ein Fragebogen, der ausloten soll, wie gut – oder eben nicht gut – wir auf die Folgen eines plötzlichen, möglicherweise lang anhaltenden Stromausfalls vorbereitet wären. Befinden sich Notvorräte an Lebensmitteln, Medikamenten, Taschenlampen im Haushalt? Sind wir uns überhaupt bewusst, was so ein Stromausfall für Folgen hat? Zum Beispiel: kein Fernsehen mehr. Das wäre also schon mal eine gute Nachricht.

Leider funktioniert auch irgendwann der E-Book-Reader nicht mehr – ich kenne Leute, die hätten dann nichts mehr zu lesen. In der Tat hätte der jähe Rückfall in die vorelektronische Steinzeit dramatische Konsequenzen. Ein Großteil unseres hoffnungsvollen Nachwuchses fände ohne GPS nicht mal den Weg zum Klo. In solchen Situationen gilt es, vorbereitet zu sein und zusammen zu stehen. Deshalb hat sich auch die Redaktion des Abendblatts darüber Gedanken gemacht, wie sie in stromlosen Zeiten ihren Auftrag im Dienste der Leser tadellos erfüllen könnte. Das ist der Plan: Die Redaktion verteilt sich strategisch an ressorttypischen Orten. Das Kulturressort finden Sie verlässlich vor der „TriBühne“, Politik steht vorm Rathaus. Sport treffen Sie im Arriba-Bad (obacht: Warmbadetag ist nicht, Stromausfall!), für den Kollegen von „Lokales“ wird sich schon ein nettes Lokal finden (bitte Kerzen mitbringen). Unser Chefredakteur bekommt eine kleidsame Mütze mit Schellen verpasst und eine Flüstertüte in die Hand, um die Schlagzeilen des Tages per Fahrrad im Ort zu verbreiten.

Sollten Sie sich für etwas davon interessieren, unternehmen Sie einfach einen gesunden Spaziergang von Redaktion zu Redaktion, lassen sich die Neuigkeiten erzählen. Das Frühstück dürfen Sie getrost mitbringen, wir essen eigentlich alles, gern auch flüssig. Für alle anderen Geschäfte ist unser Kleinanzeigenteil zuständig. Den finden Sie auf dem Marktplatz.

Da tauschen wir dann alles, was Sie nicht mehr brauchen. Computer, Mobiltelefone usw. Können Sie alles bei mir abladen. Ich erzähle Ihnen aus dem Stegreif eine Geschichte dafür, wahlweise spannend oder herzerwärmend. Ihr Abendblatt ist auf alles vorbereitet.