Die Mehrzwecksäle GmbH kaufte Litfaßsäulen für die „TriBühne“, fürs Kulturwerk und weitere Veranstaltungsorte

Norderstedt. Vor dem Norderstedter Kulturwerk steht eine, an der Ecke Rathausallee/Ulzburger Straße, am Busbahnhof Segeberger Chaussee/Tangstedter Landstraße im Ortsteil Glashütte und an der Ecke Ohechaussee/Ochsenzoller Straße im Ortsteil Garstedt.

Die Stadt hat vier neue Litfaßsäulen. Das Besondere: Die Plakat-Plätze auf den Litfaßsäulen sind nicht wie üblich gemietet. Die Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH (Meno) hat die vier Werbesäulen für Norderstedter Veranstaltungen in der „TriBühne“, im Kulturwerk, im Festsaal am Falkenberg und weiteren Veranstaltungsorten gekauft, und zwar nicht nur die Werbefläche, sondern die ganze Litfaßsäule. Normalerweise werden die Plakat-Plätze auf den Litfaßsäulen von den Außenwerbe-Firmen nur vermietet.

„Nur mit den eigenen Litfaßsäulen können wir endlich vermeiden, dass neben Plakaten, die auf Norderstedter Kulturveranstaltungen hinweisen, Plakate der Hamburger Konkurrenz, von Outfit-Läden oder Supermärkten hängen“, sagt Rajas Thiele, Geschäftsführer der Meno GmbH.

Zudem können das städtische Kulturbüro, die Norderstedter Musikschule und die Stadtpark GmbH die Litfaßsäulen nutzen. Das Kulturbüro bietet die Werbeflächen auch den von der Stadt anerkannten Kulturträgern an.

„Wir haben durch die Hamburger Kulturveranstaltungen eine Konkurrenz wie sonst keine Stadt, deshalb sind wir auf die Idee gekommen, Litfaßsäulen zu kaufen, um sie allein nutzen zu können“, sagt Thiele. Vorausgegangen war eine Umfrage, die das Ticket-Corner der Meno GmbH auf dem Rathausplatz gemacht hat.

Die Befragung von 300 Kulturinteressierten ergab, dass sie sich vorrangig über die Tageszeitung, über das Hauswurf-Blatt „Kultur in Norderstedt“ und über Plakate in der Stadt informieren. „Das Ergebnis der Umfrage sagt auch aus, dass wir über die Plakate nicht nur Menschen erreichen, die ohnehin an Kulturveranstaltungen interessiert sind. Als Zielgruppe würden sowohl der neunjährige Radler, der sich für Kindertheater interessiert, als auch 18-jährige Pop-Fans und 50-jährige Jazz-Liebhaber bin zu Oldie-Freunden angepeilt.

Umgesetzt wurde die Idee mit dem Kieler Unternehmen Ströer, von dem die Meno GmbH die Litfaßsäulen gekauft hat. Ströer installierte die Säulen, beklebt sie und pflegt sie.

„Wir konnten mit 60 Prozent einen relativ hohen Rabatt für die Säulen aushandeln“, sagt Thiele. Konkret: Die Plakat-Beklebung und die Instandhaltung der vier Säulen kostet der Meno GmbH insgesamt 8000 Euro im Jahr. Das Gesamt-Werbebudget der Meno GmbH beträgt 60.000 Euro pro Jahr.

„Zudem gehören die gekauften Säulen ins Anlagevermögen der Meno, würden wir sie nur mieten, könnten wir die Plakatierung nur als Werbungskosten abschreiben“, sagt Thiele. Das Defizit der Meno GmbH beträgt jährlich 850.000 Euro. „Darin sind die Instandsetzungsmaßnahmen enthalten, beispielsweise für die aufwendige Technik und fürs Inventar, die Betriebskosten mit allein 130.000 Euro Energiekosten und der Aufwand für das Abonnement-Programm als Bildungsauftrag der Stadt“, sagt Thiele.

300 Veranstaltungen führt die Meno GmbH mit dem Kulturbüro jährlich durch. Das Kulturbüro bietet die Plakatplätze auch den Kulturträgern an. „Die Plakate sollten die Größe DIN A1 haben“, sagt Gabriele Richter, Leiterin des Kulturbüros. Beklebt werden alle vier Säulen gleichzeitig. „Wir sind von den Litfaßsäulen begeistert und werden sie für unsere Veranstaltungen gern nutzen“, sagt Kai Jörg Evers, Geschäftsführer der Stadtpark GmbH.

Und noch eine Besonderheit bieten die gekauften Litfaßsäulen: Abends sind sie beleuchtet. „Ernst Litfaß, Erfinder der Werbesäule und Schauspieler, hätte bestimmt seine Freude an unseren Litfaßsäulen“, sagt Rajas Thiele.