Bund der Steuerzahler nennt Arriba-Spende eine „absurde Kreislauffinanzierung“

Norderstedt. Und wieder kommt die öffentliche Hand in Norderstedt zu zweifelhafter Ehre: Der Bund der Steuerzahler hat das Sponsoring des defizitären Arriba-Erlebnisbades für den Opernball der „TriBühne“ am 18.Oktober als eines von acht prominenten Beispielen für die Verschwendung von Steuergeld in Schleswig-Holstein in das Schwarzbuch 2014 aufgenommen.

2011 hatte es Norderstedt mit den Abbruchhäusern am Friedrichsgaber Weg und der Verschwendung von etwa 900.000 Euro ins Schwarzbuch geschafft. Nun nennt Aloys Altmann, der Präsident des Bundes der Steuerzahler in Schleswig-Holstein, das Sponsoring des Arriba für den Opernball eine „absurde Kreislauffinanzierung, die am Ende aber doch beim Steuerzahler hängen bleibt.“ Eine stadteigene GmbH wie die „TriBühne“ suche sich ausgerechnet die defizitäre Bädersparte des städtischen Eigenbetriebs Stadtwerke als Hauptsponsor aus, kritisiert Altmann. „Diese Quersubventionierung geht zu Lasten der Stadt und ihrer Bürger, denn sie vermindert die Gewinnabführung des Eigenbetriebes an die Stadt. Und so bezahlen letztlich die Steuerzahler einen großen Teil des Opernballs.“

Als bemerkenswert empfindet es Altmann, wie sehr sich das Kommunalunternehmen der öffentlichen Kontrolle entziehe. Altmann: „Weder das Budget des Opernballs noch die Höhe des Sponsorings werden veröffentlicht. Sowohl dem Bund der Steuerzahler als auch der Grünen-Ratsfraktion in der Stadtvertretung wurde die öffentliche Auskunft dazu verweigert. Begründung: Es handele sich um unternehmerische Betriebsgeheimnisse.“

Gegenüber dem Abendblatt hatte Stadtwerke-Chef Jens Seedorf das Arriba-Sponsoring indirekt kritisiert. Zwar bekundete er für die Stadtwerke, dass man zur Unterstützung des Opernballs stehe. Seedorf stellte aber infrage, ob das Arriba-Bad die richtige Sparte des Unternehmens für das Sponsoring gewesen sei. Werkleiter Theo Weirich verteidigte das Sponsoring gerade mit Blick auf das Defizit als nötiges Marketing, dessen Wirkung mit einer Anzeige nie hätte erzielt werden können.

Tatsächlich wirkt das kritikwürdige Sponsoring nun über die Stadtgrenzen hinaus im ganzen Land. Es darf allerdings bezweifelt werden, ob das Etikett „absurde Kreislauffinanzierung“ die gewünschte Werbewirkung haben wird. Heute tagt von 18.15 Uhr an der Stadtwerkeausschuss an der Heidbergstraße 101–111. Auf der Tagesordnung steht die Abstimmung über einen Prüfantrag der Grünen, die das komplette Geschäftsmodell des Arriba-Erlebnisbades durchleuchten wollen (das Abendblatt berichtete).