Kristin Alheit übergab 700.000 Euro für das neue Frauenhaus in Norderstedt

Norderstedt. Ministerinnen lieben solche Termine – und Kristin Alheit machte keinen Hehl daraus. „Ich habe einen fetten Förderbescheid in der Tasche – so was würde ich gerne öfter verteilen.“ Die Summe von 700.000 Euro wies der Bescheid aus, den die Sozialministerin des Landes am Montag an die Diakonie Hamburg-West/Südholstein überreichte. Finanziert werden soll davon das neue Norderstedter Frauenhaus.

Eine Besichtigung des alten Frauenhauses stand ebenfalls auf dem Besuchsprogramm der Ministerin in Norderstedt. So konnte sie sich von der Enge und der mangelhaften Bausubstanz der alten Einrichtung überzeugen. „Der Neubau des Frauenhauses im Kreis Segeberg in Norderstedt ist ein gutes Signal in die Frauenhaus-Szene“, sagte Alheit. „Es zeigt, dass das Land so etwas immer gerne finanziert, wenn es geht.“ In der Freude über die Förderung in Norderstedt mische sich bei ihr aber auch die Sorge um die anderen 15 Einrichtungen für Frauen in Not im Land. „Wir müssen schauen, was in dieser Legislaturperiode in der Förderung noch möglich ist.“ Den Neubau für Norderstedt lobte die Ministerin als idealen Rückzugsort für Frauen, die mit ihren Kindern vor häuslicher Gewalt fliehen müssen. Etwa 1,8 Millionen Euro kostet das Frauenhaus. Den Löwenanteil trägt das Land Schleswig-Holstein, die Hansestadt Hamburg gibt 100.000 Euro dazu, da regelmäßig bis zu fünf der 25 Plätze im Frauenhaus von Hamburgerinnen belegt seien, wie die Leiterin der Einrichtung, Anita Brüning, sagt. Die Stadt Norderstedt gibt weitere 210.000 Euro, der Kreis Segeberg 300.000 Euro. Vom Träger, dem Diakonischen Werk, kommen etwa 500.000 Euro. Das restliche Geld versucht der Fundraiser und Pastor Gunnar Urbach bei Spendern einzuwerben. Er ist zuversichtlich, bis Ende des Jahres etwa 50.000 Euro gesammelt zu haben. Sozialdezernentin Anette Reinders rief dazu auf, Spenden anlässlich des Weihnachtsfestes dem Frauenhaus zu widmen.