Mehr als 2000 Frauen und Männer besuchten an zwei Tagen das Oktoberfest in der „TriBühne“

Norderstedt. „Ich steche das Fass mit nur einem Schlag an“, sagte Kai Jörg Evers, schlug zu und schon lief das Oktoberfest-Bier in Strömen aus dem Fass in viele Krüge. In langen Schlangen hatten sich die Freibier-Jäger schon vorher vor dem Fass aufgebaut, bevor Stadtpark-Chef Evers mit „TriBühne“-Chef Rajas Thiele den ersten Schlag setzen konnte. Und einige Oktoberbier-Fans leerten das Liter-Glas Bier in wenigen Zügen und stellten sich gleich hinten wieder an. Umsonst ist eben umsonst.

Oktoberfeste haben sich von Bayern innerhalb weniger Jahre über ganz Deutschland verbreitet und auch längst Schleswig-Holstein erreicht. Das Oktoberfest in der „TriBühne“ ist schon nach wenigen Jahren eine Kultveranstaltung. Die Tische gibt es im Abonnement, und wer im Februar seinen Eintritt nicht bezahlt hat, bleibt Ende September draußen. Jeder Platz ist heiß begehrt, der Run auf die Plätze hat schon einen wahren Wettkampf-Charakter erreicht. Im besten Sinn. Dabei sein ist alles, und wenn es auch nur ein Flanierplatz ist, die elegantere Form des Stehplatzes. Diese Karten gibt’s ab Mai.

„Wir überlegen, ob wir die Essensstände im nächsten Jahr ins Foyer verlegen, dann hätten wir noch mehr Platz für Tische und Bänke im Saal und könnten das Karten-Kontingent etwas erhöhen“, sagt Rajas Thiele. Diesmal besuchten etwa 2000 Gäste das zweitägige Spektakel.

Als Thiele das Oktoberfest vor acht Jahren startete, konnte er bei der Premiere gerade einmal 250 Gäste begrüßen. Viele meinten damals: Das wird nichts. Das Fest kommt im Norden nicht an. „Doch auch hier wollen die Leute feiern und Spaß haben, und so wurde unser Oktoberfest immer erfolgreicher“, sagt Thiele. Freitags wird das Oktoberfest überwiegend von Firmen besucht, die entweder ihr Sommerfest oder schon ihr Weihnachtfest feiern. Sonnabends wird das Oktoberfest zum Treffpunkt für Freunde und Familien.

Wie immer hatte das „TriBühne“-Team den Saal auf bayerisch Blauweiß getrimmt, wie immer gab NDR-Moderator Michael Wittig den Spaßmacher, an seiner Seite diesmal Stefan Wolter von Antenne Niedersachsen, der mit Wittigs Wortschwall locker mithalten konnte. Die beiden jonglierten auch gern mit ihren Witzen um die Gürtellinie herum, schließlich darf es beim Oktoberfest auch einige Nummern derber sein.

Cheerleader sorgten für eine flotte Tanzeinlage mit Akrobatik, bevor Wittig eine Spielrunde einläutete, um das Wiesenpaar zu küren. Waren im vorigen Jahr noch Schlittenfahren, Blasen und Wetttrinken angesagt, so ging es diesmal mit Brezelnwerfen und Luftballon-Kaputt-Pieksen wie beim Kindergeburtstag zu. Wiesenpaar wurden Kerstin und Ralph – sie erhielten als Gewinn Eintrittskarten für einen Theaterabend in der „TriBühne“.

In den ersten Jahren waren Dirndl und Lederhose noch eine viel bewunderte Seltenheit, jetzt fällt auf, wer nicht bayrisch aufgebrezelt zum Oktoberfest kommt. Die Männer verloren ihre Augen in den tiefen Dekolletes der Frauen, die witzelten über stramme Männerwaden in weißen Wollstrümpfen.

Zur blauweißen Deko im Saal gesellten sich rotweiß und grünweiß karierte Hemden. Das sind nicht etwa Biedermann-Klamotten. Das ist der letzte Schrei. Jedenfalls zur Oktoberfest-Zeit. Dazu gehört die Krachlederne, und die muss auch nicht immer echt aus Bayern sein, es gibt sie schließlich schon für weniger als einen halben Hunderter beim Discounter. Wer es echt mag, muss mindestens das Sechsfache auf den Ladentresen legen.

Bayrisch echt kam auch das Fundament für die Bierschwemme auf den Tisch mit Schweinereien wie Schweinshaxn, Leberkäs, Rostbratwürstln und Wurstsalat an Sauerkraut und süßem Senf. Das Bier – 3500 Liter süffiges Paulaner aus München zapfte das „TriBühne“-Team in den zwei Nächten – braucht eine Grundlage und der Schnaps dazu erst recht.

Wer das Oktoberfest 2015 in der „TriBühne“ erleben will, sollte sich bereits jetzt Karten sichern. Infos unter www.tribuehne-programm.de.