Bis auf den letzten Platz sind alle Räume belegt.

Schackendorf. Die Gemeinschaftsunterkunft in Schackendorf, eine zentrale Auffangstelle für Asylsuchende im Kreis, hat keine Plätze mehr frei – das ist seit Monaten so, und wird sich angesichts steigender Flüchtlingszahlen auch nicht ändern.

Ursprünglich hatte die Planung allerdings etwas anderes vorgesehen. Die Wohnräume, die sanitären Einrichtungen, die Elektrik, all das ist dringend sanierungsbedürftig. Der Kreistag hatte 2013 zunächst einen Grundsatzbeschluss für den Erhalt der Einrichtung und anschließend deren Modernisierung getroffen. Kostenpunkt: rund 1,4 Millionen Euro. 70 Prozent hiervon würde das Land übernehmen, was Innenminister Andreas Breitner (SPD) persönlich bei einem Besuch im Juli 2013 zusicherte. Für die Dauer der Arbeiten müssten Flüchtlinge an anderen Orten im Kreis unterkommen.

Die Maßnahmen liegen indes auf Eis, der formale Förderbescheid liegt noch nicht vor, auch wenn alle Unterlagen in Kiel vorliegen. Rudolf Beeth (SPD), Vorsitzender des Kreis-Sozialausschusses, erklärt, warum: „Es ist zurückgestellt, bis Boostedt läuft.“ Ein Teil der dortigen Bundeswehrkaserne wird bekanntlich ab 2015 eine vom Land verwaltete Flüchtlingsunterkunft – bis dahin muss jedoch noch eine Fülle an organisatorischen und technischen Fragen geklärt werden. Sprich: Die Sanierung der Einrichtung in Schackendorf – diese unterhält der Kreis – ist nicht minder wichtig geworden, muss aber derzeit hinter der Aktualität zurückstehen. „Die Menschen, die ankommen, müssen jetzt versorgt werden“, so Rudolf Beeth. Grundsätzlich bewertet er das Problembewusstsein der Kommunen im Kreis als positiv. „Wir können von Glück sagen, dass ein so breiter Konsens da ist.“