Party im Stadtpark und das Ulze-Stadtfest lockten am Sonnabend und Sonntag mehr als 40.000 Besucher an

Norderstedt. Mit einer großen Party wollten die Freunde des Norderstedter Stadtparks das Ende der Sommersaison feiern, doch der Sommer will einfach nicht gehen. Bei lauen Temperaturen trafen sich 2500 Besucher am See und genossen Konzerte und ein eindrucksvolles Feuerwerk.

Auch die Organisatoren hatten offenbar nicht mit einem Spätsommer, sondern mit einem Herbsteinbruch gerechnet und den ersten Laternenumzug der Saison auf das Programm gesetzt und damit vielen Eltern ungewollt ein Problem beschert. Weil es nicht dunkel genug war, wurde der Umzug kurzerhand um 15 Minuten verschoben. Viele Kinder waren jedoch schon zur verabredeten Zeit so ungnädig, dass die Stimmung in einigen Familien zu kippen drohte. Auch das Bühnenprogramm für die Kinder konnte darüber nicht hinwegtrösten; vor der Bühne war nichts los.

Als dann der Musikzug Rellingen mit Kindern, Mamas und Papas im Schlepp losmarschierte, war die Welt der Kleinen wieder in Ordnung. Die Laternen leuchteten, die Gesichter auch.

Zu den Höhepunkten des Abends außer dem Feuerwerk gehörte der Auftritt der Hamburger Newcomer-Band Kollektiv 22. Die sieben Rock-Pop-Poeten aus dem Hamburger Schanzenviertel rissen ihr Publikum mit ihrem Musikstil mit, den sie selbst „musikalisches Ratatouille“ nennen.

Während die Sommersaison im Stadtpark mit Böllern verabschiedet wurde, hofften die Veranstalter des Ulze-Festes am Sonntag natürlich auf gutes Wetter. Um 14.30 Uhr, eine halbe Stunde vor dem Start des Musik- und Tanz-Umzuges Movimento an der Kreuzung Friedrichsgaber Weg/Ulzburger Straße/Harckesheyde, staute sich der Verkehr. Beim 7. Autofreien Straßenfest war der Menschenauflauf groß, der Verkehr kam zum Erliegen. „Das wird ein neuer Veranstaltungsrekord“, glaubte Umweltberaterin Martina Braune vom Amt Nachhaltiges Norderstedt. „Letztes Jahr kamen 40.000 Besucher, dieses Mal werden es mehr sein – wenn das Wetter hält.“

Es blieb tatsächlich weitgehend trocken. Nur einmal, als sich der Umzug mit mehr als 350 Akteuren und den Dudelsackpfeifern der Hamburg Caledonians an der Spitze in Richtung Süden in Bewegung setzte, zeigte sich am Himmel eine schwarze Wolke. Doch die Sonne behielt die Oberhand.

Die Menschen waren begeistert. Besonders die Kinder. Sie hatten bei der „Titanic“-Riesenrutsche, beim Spielmobil, Kinderkarussell, Hüpfburg und Glückrad ihren Spaß. Die Jugendlichen amüsierten sich vor der Muskelkraftbühne bei Poetry Slam und Rock on Schalom, die Älteren hörten dem Shantychor Moorbek-Shipper zu.

Die meisten Norderstedter hatten am Sonntag ihre Autos zu Hause gelassen. Sie kamen zu Fuß, viele auch mit dem Fahrrad. Im siebten Jahr des Straßenfestes hatten die Veranstalter (die Stadt und der Initiativkreis Ulzburger Straße) die Bürger aufgerufen, das Fest mit dem Fahrrad zu besuchen.

„Der Erfolg war durchschlagend, damit hatten wir nicht gerechnet“, sagte Martina Braune. Mehr als 500 Fahrräder, von Michael Kellenbenz, dem Geschäftsführer von „Fahrrad-Garderobe“ gut bewacht, hatten hinter der Bühne Platz gefunden. Die Umweltberaterin, gut gelaunt, schnappte sich sogar zwei Münchner Neandertaler, setzte sich zu ihnen auf das Holzfahrrad und radelte mit ihren über den Parkplatz.

Detlev Grube, Grünen-Fraktionsvorsitzender in der Stadtvertretung Norderstedt und Ehefrau Kristin, waren auch auf dem Zweirad gekommen. „Es macht großen Spaß, einmal nicht Auto zu fahren“, versicherte Grube.