„Jinny braucht dringend Beschäftigung“, sagt Petra Lissy aus Henstedt-Ulzburg. „Wenn sie nicht ständig etwas Neues ausprobieren dürfte, würde sie sich zu Tode langweilen.“

Kisdorf. Jinny ist eine zweijährige Goldendoodle-Hündin.

Crossdogging ist ihr neues Hobby. Im Ausbildungszentrum „Happy animals“ von Anja Rath in Kisdorf tobt sie sich seit einigen Wochen so richtig aus.

Jinny ist ehrgeizig. Blitzschnell durchquert sie auf der Übungswiese an der Henstedter Straße einen fünf Meter langen Tunnel, sie überspringt niedrige Hindernisse, kurvt um Slalomstangen herum oder hüpft durch Reifen – Petra Lissy immer an ihrer Seite.

Crossdogging ist eine Hundesportart, die Melanie Fydrich und Raphala Niewerk aus Ahaus im Münsterland erfunden haben und ausschließlich Hundeschulen vorbehalten ist. Woche für Woche arbeiten die Hundefreundinnen neue Übungsprogramme für die bisher 87 teilnehmenden Schulen überall in Deutschland aus.

Dabei geht es um Disziplinen, die Teamarbeit, Geschicklichkeit, Fitness und Kopfarbeit fördern sollen. In einem Zirkeltraining wird eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Übungen absolviert.

Die verschiedensten Geräte und Spielzeuge kommen zum Einsatz, auch Klassiker wie Bälle mit Schnur, Triebbälle und Hundepfeifen. Es wird nach der Uhr gepunktet, die Ergebnisse werden nach Ahaus weitergeleitet – fürs Ranking, denn es gibt eine Online-Bundesliga.

Bis dahin ist es für Jinny und die anderen Hunde bei „Happy animals“ allerdings ein weiter Weg. „Einige Monate müssen sie noch eifrig trainieren, um in den Online-Ligen Study, Bachelor oder Masters eines Tages eine Rolle spielen zu können“, sagt Anja Rath.

Vorerst bleibt Crossdogging für Jinny und Frauchen Petra noch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.