Die Gemeinde bat zum festlichen Empfang in die Sporthalle anlässlich des 700. Geburtstages

Wakendorf II. Für jeden, der Wakendorf II nur durchquerte oder als Gast in die Gemeinde kam, war es schon aus dem Autofenster ersichtlich. Das Dorf feierte den 700. Geburtstag seiner ersten urkundlichen Erwähnung als „Wokendhorp“ – und viele der 1360 Einwohner machten mit. Geschmückte Häuser und Vorgärten, viele Plakate, man ist stolz auf sich selbst. Und so verlief auch der festliche Empfang nicht im kleinen Rahmen mit einigen Würdenträgern, sondern in einer mit vielen hundert Besuchern gut gefüllten Sporthalle am Sandberg.

Von den Bürgern für die Bürger, so präsentierte sich der Abend. Und traditionsbewusst dazu, denn viele Beiträge fanden in plattdeutscher Sprache statt, womit wiederum der Ton gut getroffen wurde. „Wir sind 700 Jahre alt, aber noch lange kein olles Dorf“, war zu hören. Das bewiesen auch die Kinder der örtlichen Kita – übrigens mit 18 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber im Ort – sowie der Grundschule, die sich auf der Bühne mit selbst komponierten Geburtstagsständchen und Theaterstücken präsentieren durften.

Zuvor hatte Bürgermeister Hans-Hermann Schütt in seinen Grußworten das gemeinschaftliche Engagement hervorgehoben. „Vieles von dem, was wir in Wakendorf II erleben, wird erst durch die gemeinsamen Anstrengungen erreicht.“ Britta Grabow, die gemeinsam mit Hansjörg Kröger die Feier moderierte, zitierte passend dazu ihr Lieblingssprichwort: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

Für so manche pfiffige Idee ist Wakendorf II bekannt geworden. Als die Gemeinde etwa vor zwei Jahren am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnahm, erreichte sie tatsächlich Platz zwei, wurde unter anderem für ihr intelligentes Entwicklungskonzept gelobt.

Darauf verwies auch Stefan Studt, Chef der Staatskanzlei in Kiel, Bevollmächtigter des Landes beim Bund. „Ich sehe hier eine tolle Gemeinschaftsleistung und habe den Eindruck gewonnen, dass Wakendorf II alles bietet, was eine Gemeinde braucht.“

Zu einem Geburtstag gehören aber nicht nur Ständchen, sondern auch Geschenke. So hatten die anderen Gemeinden im Amt Kisdorf genauso wie die örtliche Raiffeisenbank jeweils einen Scheck über 500 Euro mitgebracht – Geld, das in die Schule investiert werden soll. Dazu führte der Wege-Zweckverband eine anlässlich seines 60-jährigen Bestehens begonnene Aktion weiter. Wie schon in anderen Kommunen des Kreises wurde nun auch in Wakendorf II ein WZV-Fahrzeug, hier eine Kehrmaschine, auf den Namen des Ortes getauft. „Aber die Betriebskosten tragen weiterhin wir“, sagte Verbandschef Jens Kretschmer mit einem Augenzwinkern.