Durch den Zaun gab es kein Entkommen.

Kaltenkirchen. Mit meterhohem Stacheldraht und Wachtürmen hatte die SS das Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme in Kaltenkirchen gesichert – für die Häftlinge ein unüberwindbares Hindernis, das nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand.

Lediglich ein kleiner Pfostenrest ist auf dem Gelände der Gedenkstätte übrig geblieben, auf den die Mitarbeiter bei Führungen hinweisen. Die Reste galten bislang als verschollen.

Doch jetzt sind Pfosten aufgetaucht, die möglicherweise zum Originalzaun gehören. „Ein sensationeller Fund“, sagt der Uwe Czerwonka, Vorsitzender des Trägervereins. Die Pfähle seien in der Nähe des einstigen Lagers entdeckt und vor einer Woche an Gedenkstättenmitarbeiter Thomas Saretzki übergeben worden. Wer die meterlangen Betonteile fand und dem Trägerverein schenkte, will Czerwonka noch nicht preisgeben.

„Wir müssen verifizieren, ob es sich wirklich um Originalteile handelt“, sagt Gerhard Hoch, Ehrenvorsitzender des Vereins. Er hatte in den 70er- und 80er-Jahren umfangreich über das Lager geforscht und war dafür mit einem Ehrendoktortitel ausgezeichnet worden.

Die Kaltenkirchener Vereinsmitglieder freuen sich unter Telefon 04191/723428 über Angaben, wie der Originalzaun ausgesehen hat.