Der Kultur- und Sportausschuss der Großgemeinde hat der Planung schon zugestimmt – und zwar einstimmig

Henstedt-Ulzburg. Ein neues Fußballleistungszentrum für Henstedt-Ulzburg: Das ist das Ziel der Politiker, die den Spielbetrieb vom Schäferkampsweg im Ortsteil Rhen an die Bürgermeister-Steenbock-Straße nach Henstedt verlagern wollen. Damit soll ein seit vielen Jahren gehegter Wunsch in Erfüllung gehen. Ein interfraktioneller Arbeitskreis, in dem auch Vertreter des Sportvereins und der Verwaltung vertreten sind, hat den Plan vorgelegt.

Heimspiele der Fußballer am Schäferkampsweg wird es vermutlich nicht mehr lange geben. Schon vor Jahren war die Diskussion über einen neuen Fußballstandort in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg aufgekommen – mit teilweise kuriosen Folgen. Intensiv war über einen neuen Standort diskutiert worden, etliche Vorschläge landeten auf dem Tisch. Favorisiert wurde das Gelände an der Norderstedter Straße/Ecke Dammstücken, was zu erheblichen Protesten seitens der Rhener Bevölkerung führte. Sie fürchteten ein starkes Verkehrsaufkommen auf der Norderstedter Straße. Der damalige Bürgermeister Volker Dornquast schlug ein Gelände an der Straße Elfenhagen vor, vergaß dabei aber, den Grundeigentümer zu informieren und zog auch nicht in Betracht, dass diese landwirtschaftlichen Grundstücke auf Norderstedter Gebiet liegen. Jetzt sind die Vorstellungen aus dem Ideenstadium herausgetreten, die Umsetzungsphase steht bevor. Der Kultur- und Sportausschuss hat der Planung für ein Fußballleistungszentrum in Henstedt zugestimmt – und zwar einstimmig. Unter der Voraussetzung allerdings, dass die Zufahrt zu dem neuen Sportpark nicht mehr über die Bürgermeister-Steenbock-Straße erfolgt. Wie die Anfahrt dann erfolgen soll, wurde zunächst nicht erörtert, die Fraktion der WHU legt allerdings einen Vorschlag auf den Tisch und bringt eine Umgehungsstraße Ost ins Gespräch. Von der Götzberger Straße um den Ortsteil Henstedt herum bis zur Kisdorfer Straße – so könnte eine Lösung nach Ansicht der WHU-Politiker aussehen. Von dieser Straße wäre auch der Sportpark zu erreichen.

Soweit sind die Überlegungen indessen noch nicht gediehen. Fakt ist: Sportler und Anlieger stehen sich im Bereich der Anlage Schäferkampsweg nicht sehr freundschaftlich gegenüber. Der Bau einer Tribüne ist dort stets am Widerspruch der Nachbarn gescheitert. Parkmöglichkeiten für die Besucher der Spiele gibt es kaum. Nach den Vorstellungen der Politiker soll die jetzige Sportfläche als Bauland ausgewiesen werden. Ein Kunstrasenplatz soll allerdings weiter von Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Die vorhandenen Tennisplätze an der Bürgermeister-Steenbock-Straße müssten einem Fußballplatz weichen, die Tennisspieler des SV Henstedt-Ulzburg könnten einen gemeinsamen Spielbetrieb mit dem TC Alsterquelle an der Wilstedter Straße betreiben.

Seit Juli 2003 trainiert Jens Martens die erste Herrenfußballmannschaft des Vereins – früher unter dem alten Vereinsnamen SV Henstedt-Rhen, ab 2009 infolge der Fusion den SVHU, dem im Sommer der Wiederaufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga gelang. Viele Partien kommen da zusammen, fast ausnahmslos fanden die Heimspiele am Schäferkampsweg statt.

Der 58-Jährige begrüßt einen Umzug in den Ortsteil Henstedt. „Ich favorisiere diese Lösung schon seit langer Zeit. Die Anlage in Henstedt ist für uns Fußballer genial, sie liegt am Ortsrand, es würde also nicht wie am Rhen Probleme mit Anwohnern geben“, sagt Martens. „Mit dem Schäferkampsweg verbinde ich viele Erinnerungen, wir hatten dort tolle Spiele. Aber wir müssen moderner werden, wenn wir den nächsten Schritt machen wollen.“

Langfristig würden die Fußballer gerne wieder in der vierten Liga dabei sein. Ein Stadion ist hierfür Voraussetzung. Und zwar unbedingt mit Natur- und nicht mit Kunstrasen, wie Martens betont. Diese Option hält sich die Verwaltung noch offen, doch die Sportler würden äußerst ungern auf das satte Grün verzichten. Auch deswegen sollten die Aktiven auch in den weiteren Planungsphasen gehört werden. „Ich habe darum gebeten, in die Planung einbezogen zu werden“, so Jens Martens. Zwar könne er selbstverständlich nicht für die über 1000 Fußballer aller Altersstufen sprechen. „Aber die Signale, die ich aufgefangen habe, waren alle positiv.“ Geht es nach den Kickern des SV Henstedt-Ulzburg, kann das neue Leistungszentrum an der Bürgermeister-Steenbock-Straße grundsätzlich also kommen.

Der SVHU freut sich über den „innovativen Beschluss“ der Gemeinde, denn die zum Teil unzumutbaren Bedingungen an den Fußballstandorten müssen nach Ansicht des neuen Vereinsvorsitzenden Marc Sinnewe unbedingt ein Ende finden. „Die Bündelung zu einem großen Fußballstandort ergibt zahlreiche Möglichkeiten für unsere 50 Mannschaften.“ Die Verwirklichung dieses Projekts wird sich aus Sinnewes Sicht über mehrere Jahre hinziehen. „Natürlich werden wir unseren Teil dazu beitragen, dass das Nutzungskonzept die Talente von morgen begeistern wird. Neben diesem Areal sollten aus meiner Sicht auch andere Standorte auf Realisierbarkeit eines Fußballzentrums geprüft werden.“ Sinnewe appelliert an die Gemeinde, ein alternatives Konzept mit Tennis und Fußball an einem Standort nicht auszuschließen.

Die angeregte Zusammenlegung der Tennisstandorte müsse eingehend diskutiert werden, um auch hier Synergieeffekte zu erzielen. „Und natürlich müssen unsere Mitglieder für dieses Modell begeistert werden, denn letztendlich werden sie die Zukunft des SVHU beschließen.“