Acht syrische Männer, acht Schicksale, acht Köpfe voller Sorgen und Ängste – und ein Zimmer.

Die Situation in den überfüllten Notunterkünften ist nicht lange tragbar. Die Stadt muss schleunigst Alternativen finden. Turnhallen lösen nur das räumliche Problem. Sie nehmen den Menschen aber noch das letzte bisschen Privatsphäre. Dagegen ist selbst ein überfülltes Zimmer am Buchenweg gemütlicher.

Die Stadt steht aber nicht alleine da. Die Wohnungsbaugesellschaften sollten alle verfügbaren Immobilien prüfen. Leerstand wie der in den Mehrfamilienhäusern von Adlershorst am Finkenried ist bei der dramatischen Zuspitzung der Lage kaum mehr zu dulden.

Auch die Bürger sollten sich aufgerufen fühlen, zu helfen. Sei es in den Begrüßungsteams der Stadt, die den Flüchtlingen im Alltag helfen. Oder sei es sogar mit der Vermietung von Ferien- oder Einliegerwohnungen an die Stadt zu fairen Preisen.

Doch nicht nur die Devise warm und trocken darf gelten. Ebenso wichtig ist die Frage, was mit den Flüchtlingen geschieht, wenn sie angekommen sind. Gut zu hören, dass die Stadt schon über Beschäftigungskonzepte nachdenkt. Gut zu hören, dass beim Straßenfest auf der Ulzburger Straße Flüchtlinge als Musiker eingebunden werden.

Es wird eine neue Willkommenskultur in Schleswig-Holstein für die Flüchtlinge aus den Krisengebieten dieser Erde beschworen. Die Zeit ist gekommen, diese Willkommenskultur einer Belastungsprobe zu unterziehen.