Rund um die kleine AKN-Station im Norden Kaltenkirchens wachsen Wirtschaft und Verkehrsströme

Kaltenkirchen. Der Norden Kaltenkirchens entwickelt sich weiter zu einem lokalen Kraftzentrum für Wirtschaft und Verkehr. Im Umfeld von Dodenhof sind mehrere Projekte geplant, die das Gesicht des Ortseingangs an der Autobahn 7 in den kommenden Jahren deutlich verändern werden und zunehmend Verkehr anziehen. Inzwischen ist sogar von einer Verlängerung der geplanten S-Bahn die Rede.

Gleich zwei neue Baupläne sind für Dodenhof-Grundstücke in Arbeit. Bis März 2015 sollen die behördlichen Grundlagen für die Erweiterung des Mode- und Möbelhauses vorliegen; danach könnte gebaut werden. Auf der neuen, 6500 Quadratmeter großen Verkaufsfläche sind bis zu 5400 Quadratmeter für das Möbel- und Einrichtungshaus sowie maximal 1100 Quadratmeter für das Modehaus zulässig. Einzelheiten über die Gestaltung liegen noch nicht vor.

Unsicherheit herrscht weiter beim Zeitplan. Offen ist beispielsweise, ob Kommunen aus der Nachbarschaft Kaltenkirchens gegen das Projekt klagen werden. Trotz der Genehmigung der Landesregierung in Kiel, die das Dodenhof-Projekt dramatisch zusammengestrichen hatte, befürchten einige Städte eine Schwächung des lokalen Einzelhandels. Gleichzeitig läuft das Verfahren für ein weiteres, bislang unbebautes Dodenhof-Grundstück zwischen der Kieler Straße und den AKN-Gleisen. Diese Flächen möchte das Familienunternehmen an ein Fast-Food-Restaurant verpachten. „McDonald’s wäre erste Wahl“, sagt Dodenhof-Geschäftsführer Berndt Chylla.

Doch auch nach monatelangen Gesprächen sind sich beide Seiten noch nicht einig geworden. Das Problem: McDonald’s bevorzugt grundsätzlich den Kauf von Flächen anstelle der Pacht. Doch darüber will Dodenhof nicht verhandeln, das Unternehmen will bauen und vermieten. „Ich bin trotzdem guter Dinge“, sagt Chylla, der parallel mit einem zweiten Interessenten spricht. Um die Autofahrer von der Autobahn 7 ins neue Lokal zu locken, hat Dodenhof bereits eine Voraussetzung geschaffen: Im Sommer wurde auf dem Parkplatz einer der höchsten Werbetürme Deutschlands aufgestellt, der bald das goldene M tragen soll. Chylla hofft, dass beide Projekte 2016 eröffnet werden können – wenn keine Klagen kommen.

Gegenüber von Dodenhof hat vor wenigen Wochen der neue Globus-Baumarkt eröffnet, der vom Ohland-Center umgezogen war. Eine weitere Expansion ist beim Hotel Dreiklang im Gespräch. Außerdem prüft die Stadt, im Umfeld der AKN-Haltestelle Dodenhof einen P+R-Parkplatz für Pendler zu bauen. Spätestens dann müsste die Frage nach der Erweiterung des kleinen Bahnhofs gestellt werden, meint Chylla.

Bislang ist die Haltestelle nur vom Dodenhof-Parkplatz aus zugänglich. Ohne Umbau wäre der Weg in Richtung Fast-Food-Restaurant versperrt. „Wir haben darüber Gespräche mit der Stadt Kaltenkirchen und Dodenhof geführt“, sagte eine AKN-Sprecherin. Doch zunächst will das Eisenbahnunternehmen abwarten, welche Pläne konkret umgesetzt werden. Danach könnte eine Entscheidung über Umbauarbeiten, Taktverdichtungen und andere Projekte folgen.

Dodenhof hatte die Haltestelle, die den Namen des Unternehmens trägt, vor sechs Jahren für mehrere 100.000 Euro selbst gebaut. „Sie wird gut angenommen“, sagt Chylla, der es langfristig sogar für denkbar hält, die geplante S-Bahn nicht im Bahnhof Kaltenkirchen enden zu lassen, sondern zwei Stationen weiter – bei Dodenhof, dem neuen P+R-Parkplatz und einem neuen Restaurant.

Selbst wenn der Deal mit McDonald’s scheitern sollte, werde die Alternative nicht Burger King heißen, sagte Chylla. Burger King zieht in das alte Bahnhofsgebäude in der Innenstadt ein und errichtet einen Anbau mit dem umstrittenen Drive-in und einem öffentlichen Bahnhofs-WC. Die politischen Gremien haben diesen Plan inzwischen abgesegnet. Anwohner befürchten Müll und eine verstärkte Lärmbelästigung.

Auf der anderen Seite des neuen Bahnhofs wird sich Dodenhof mit seiner ersten innerstädtischen Filiale niederlassen. In spätestens vier Wochen soll das Konzept vorliegen, welche Sortimente dort verkauft werden.