Schwimmen, Radfahren, Laufen und ein Triathlon in acht Tagen: Kirstin Sommer und Vinzent Gäbler hatten die Nase vorn

Norderstedt. Vinzent Gäbler hatte Zeit. Der 32-Jährige kam beim 8.TriBühne-Triathlon im Norderstedter Stadtpark so weit vor der Konkurrenz ins Ziel, dass er sich noch seinen ein Jahr alten Sohn Emil schnappen und die letzten Meter mit dem Nachwuchs auf dem Arm in gemütlichem Tempo absolvieren konnte.

In acht Tagen absolvierte der Luft- und Raumfahrtingenieur vier Wettbewerbe. Auftakt war das Langstreckenschwimmen im Norderstedter Stadtpark über 1250 Meter. Tags darauf folgte ein 28-Kilometer langes Radrennen im Gutenbergring. Auch den Abendlauf des SV Friedrichsgabe (6,9 Kilometer) bewältigte Gäbler souverän. Zum Abschluss stand noch ein Volkstriathlon (500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5000 Meter Laufen) auf dem Programm. Auch hier ließ Gäbler nichts anbrennen und kam nach 1:07,08 Stunden ins Ziel.

„Ich bin erst vor einem Jahr aus Hamburg nach Norderstedt gezogen, aber die Norderstedter Sportwoche habe ich schon vorher verfolgt. Das ist eine tolle Sache, ich freue mich, dass ich gewonnen habe“, so Vinzent Gäbler, der sich im Kampf um den Titel „Norderstedts bester Athlet“ gegen den Hamburger Tobias Böker (+10:19Minuten) und Phu Daniel Luu (Braunschweig, +14:23 Minuten) durchsetzte.

Während der Männersieger seinen Triumph ungefährdet nach Hause brachte, war der Kampf um die Krone bei den Frauen wesentlich spannender. Mit Kirstin Sommer setzte sich schließlich die Gewinnerin von 2012 wieder durch. „Meine Beine sind jetzt ein bisschen schwer, aber ansonsten geht es. So schlimm ist das nicht“, sagte die Garstedterin anschließend. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Margret Warnecke-Jerol (Hamburg, +3:53 Minuten) und Christina Plambeck (+6:09 Minuten) aus Garstedt. „Ich habe jetzt erst mal zwei Wochen lang Urlaub und mache Wellness“, sagte die Drittplatzierte.

Ein paar Diskussionen gab es im Zielraum wegen vermeintlichen Windschattenfahrens, was beim Triathlon nicht gestattet ist. Organisatorin Dagmar Buschbeck wiegelte ab. „Die Radstrecke ist relativ kurz und eng. Da ist es schwer, nicht gelegentlich im Windschatten eines anderen Teilnehmers zu fahren.“ Auch Kirstin Sommer sah das Ganze nicht so dramatisch. „Wenn es kurzzeitig so gewesen ist, tut es mir leid. Aber wir waren alle relativ gleich schnell und haben uns auch abgewechselt.“

Nicht alle der 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 8. TriBühne-Triathlons gingen mit dem Ziel, einen Pokal zu gewinnen, an den Start. Für viele Hobbysportler war das olympische Motto „Dabei sein ist alles“ Motivation genug. Sie wollten ihre Grenzen kennenlernen, suchten eine neue sportliche Herausforderung oder hatten einfach nur Spaß, gemeinsam mit anderen einen Wettkampf zu bestreiten.

„Wir absolvieren heute unseren ersten Triathlon. Wir wollen einfach nur ankommen“, sagte Sabine Schick, 51, die sich zusammen mit ihrer Freundin Astrid Völker im Jedermann-Wettbewerb versuchte. Das Vorhaben war erfolgreich: Die beiden Triathlonfrischlinge kamen gemeinsam nach 1:43,53 Stunden ins Ziel.

Für Anfänger gab es zudem die Möglichkeit, einen Minitriathlon oder den Wettbewerb „My First Triathlon“ zu bewältigen. Einer davon war Sven Barthel. „Der Übergang vom Radfahren zum Laufen war schon ganz schön hart. Die Beine habe ich schon gemerkt“, so Barthel, dessen Kinder Fynn, 10, und Mika, 8, ebenfalls im Einsatz waren. Aber nicht nur als Teilnehmer der Schülerwettbewerbe. Kurze Zeit nach dem sportlichen Wettstreit halfen die beiden Youngster bei der Medaillenausgabe und im Verpflegungszelt mit – von Erschöpfung war beim Nachwuchs nichts zu spüren.