„Schon wieder ist ein Jahr vergangen!“ „Die Zeit rast so schnell. Je älter du wirst desto schneller!“ „Mein Tag bräuchte 48 Stunden …!“ Kennen Sie diese Sätze?

Sie sind ein Zeichen unserer schnelllebigen Zeit. In uns spüren wir dagegen, dass diese Hektik uns nicht gut tut.

Gegen diesen Druck gibt es die Legende eines weisen Menschen, der einmal von viel beschäftigten Leuten gefragt wurde, wie er es fertigbringe, in allen Situationen die Ruhe zu bewahren. Er antwortete: „Wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich.“ Da fielen ihm die Fragenden ins Wort und sagten: „Das tun wir auch, aber was machst du noch darüber hinaus?“ Er sagte wiederum: „Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich.“ Wieder sagten die Leute: „Das kann nicht sein. Das tun wir doch auch.“ Darauf gab er zur Antwort: „Nein, das tut ihr nicht. Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann geht ihr schon, wenn ihr geht, dann seid ihr schon am Ziel.“

„Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“ So steht es im Psalm 118. Jeder Tag, jeder Augenblick ist ein einmaliges Geschenk an uns. Dies ist der Tag. Jetzt lebe ich.DasHeuteist wichtig.

Wie wir das lernen können? Unterbrechen wir unseren Alltag. Bleiben wir stehen. Denken wir: „JETZT!“

Konkret kann das so aussehen: Eine Minute in der Sonne stehen bleiben und die Strahlen mit allen Poren aufnehmen. Oder die aktuelle Beschäftigung unterbrechen, wenn wir unser Lieblingslied im Radio hören und einfach nur zuhören. Oder unser „Hand-Fernrohr“ benutzen und die Fülle beschränken: Rollen Sie dazu die Finger Ihrer Hand zu einem Rohr zusammen und schauen Sie hindurch. Betrachten Sie den Raum um sich herum und entdecken Sie, was Sie alles an Gutem umgibt. Oder die Schönheit des Momentes in ein Gebet einfließen lassen: „Danke, Gott!“

Also – finden Sie Ihren Weg, das Jetzt zu leben. Sie werden die Freude und das Fröhlichsein in Gott neu erleben!

Kurt Riecke ist Propst des Kirchenkreises Altholstein in Bad Bramstedt