Mit der Komödie „Medewatt?“ liefert das Norderstedter Amateur-Theater ein rasantes Spiel ab

Norderstedt. Sie saufen und gucken Fußball. Sie streiten um die Wurst und ihre Frauen. Sie spielen sich selbst. Was Thomas Bock und Arne Wermke in „Medewatt?“ vom Norderstedter Amateur-Theater, NAT, auf die Bühne des Festsaals am Falkenberg legen, kommt absolut authentisch über die Rampe. Jedenfalls bei der Premiere. Und zum Vergnügen des Publikums, das sich an den Nöten der Männer schadenfroh ergötzt.

Die Komödie ist ein riesiger und lauter Spaß. Dafür sorgen Wermke und Bock mit ihren gnadenlosen Stimmen. Wer in den ersten Reihen sitzt, kann schon mal in Sorge ums Trommelfell geraten. Doch das Männer-Duo ist in seinem Element, und da schlägt das Temperament schon mal aus.

Zuerst liefern sich die Herren im doppelt belegten Ferienhaus auf der Hallig Medewatt einen Hahnenkampf, angefeuert von ihren Ehefrauen. Doch kaum sind die in der Koje, und das Spiel von HSV wird angepfiffen, verbrüdern sich die Kontrahenten bei Spiel, Bier und Kööm. Der nächste Morgen erwacht mit Grauen, zumal die Frauen in ihren Kojen Dinge finden, die nicht ihren eigenen Männern gehören. Wer hat nun mit wem? Oder doch nicht?

Wermke spielt den Oberstudiendirektor Fleischhauer erst überheblich, Bock gibt den Schlachtermeister Lehrmann als Voll-Proll. Im Suff werden sie zu Gleichen unter Gleichen, und das spielen beide mit krachender Spielfreude und vollem Einsatz.

Die Spielfrauen der bühnenbeherrschenden Machos ergänzen das Spektakel mit weiblicher Überlegenheit und List. NAT-Vorsitzende Angy Wermke, im wahren Leben mit Arne Wermke verheiratet, bringt ihren trockenen Humor auch als Schlachtersfrau auf die Bretter und zudem einige nachdenkenswerte Sätze mit gebührendem Ernst. Irene Höper mimt die Direktoren-Ehefrau überzeugend arrogant und nervig. Lichtblick im Zank der Erwachsenen ist der Flirt deren Kinder. Fine Beeken und Marvin Künne schnäbeln mit viel Talent, Charme und leuchtend verliebten Augen. Ann-Kathrin Düßler hat ein überzeugendes Regie-Debüt beim NAT abgegeben.

Aufführungen: Sonnabend, 6. September, 16 und 20Uhr, Sonntag, 7., 18 Uhr. Donnerstag und Freitag, 11. und 12., jeweils 20 Uhr, Sonnabend, 13. , 16 und 20 Uhr, und Sonntag, 14. September, 18 Uhr. Karten zu sieben und acht Euro gibt es im Vorverkauf, unter Telefon 040/64660440 und an der Abendkasse.