HSV-Ikone und heutiger U21-Nationalcoach eröffnet Jugendfußballsaison bei Eintracht Norderstedt

Norderstedt. Horst Hrubesch war in seinem Element. Der Besuch an der Fußball-Basis stellte für den Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft eine Herzensangelegenheit dar, dies ließ er Gastgeber Eintracht Norderstedt anlässlich der Saisoneröffnung in den norddeutschen Junioren-Regionalligen spüren. Viele hatten gedacht, dass der 63-Jährige nur für eine Stippvisite an der Ochsenzoller Straße vorbeischauen würde – doch Hrubesch nahm sich Zeit für so manchen Plausch, stellte sich gerne für Erinnerungsfotos zur Verfügung und schrieb bereitwillig Autogramme.

Dazu, und deshalb war der einstige HSV-Torjäger eigentlich vor Ort, gab er auf dem Kunstrasenplatz den offiziellen Anstoß für die Punktserien der Nachwuchskicker und erklärte seine Vorstellung von einer gelungenen Jugendförderung. „Die Kids fangen heutzutage mit vier, fünf, sechs Jahren an. Erst einmal müssen sie Spaß haben. Ich möchte Individualisten sehen“, begann Hrubesch. Er schlug den Bogen zu seiner eigenen Vita, die unter heutigen Gesichtspunkten ungewöhnlich ist. Denn der Stürmer war ein Spätstarter, der erst mit 24 Jahren sein erstes Bundesligaspiel absolvierte. Kurios zudem, dass im Nachhinein ein Weltklasseangreifer wie Horst Hrubesch kein einziges Junioren-Länderspiel bestritten hat. In der jetzigen Zeit undenkbar, zu dicht ist das Netz von Stützpunkten und Nachwuchsinternaten, sodass kein Youngster unter dem Radar bleibt.

Aber Hrubesch war es wichtig, nicht nur die Bedeutung der Spitze hervorzuheben. „Man darf nicht nur den DFB sehen, die Landesverbände und die Stützpunkte. Sondern auch die kleineren Vereine. Ohne die geht es nämlich nicht.“ Sie sollen das Fundament sein, auch wenn andere Clubs eher im Rampenlicht stehen. „An jedem Wochenende stehen in Deutschland zwei Millionen Mädchen und Jungen auf den Plätzen“, so Christian Pothe, Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses.

So wie in Norderstedt, wo die Eintracht viel Lob erhielt für die Organisation der Veranstaltung, bei der mehrere hundert Zuschauer die Begegnungen in der Altersklassen der C-, B- und A-Junioren verfolgten. Die Mannschaften des Garstedter Clubs unterlagen hier zunächst dem Hamburger SV in der U15 mit 0:3 sowie dem SC Concordia II bei den U17-Talenten mit 0:1. Für einen versöhnlichen Abschluss sorgte dann die U19 mit einem 4:1 gegen den SV Nettelnburg/Allermöhe. Ausführliche Berichte zu den Partien des Eintracht-Nachwuchses lesen Sie in unserer Dienstagsausgabe.