Landrätin Jutta Hartwieg geht, Landrat Jan Peter Schröder kommt. Diese Nachricht ist für viele Bürger im Kreis Segeberg wahrscheinlich nicht von allergrößtem Interesse.

Mit einer Landrätin oder einem Landrat hat normalerweise kaum jemand etwas zu tun, nur wenige erhalten die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch. Und doch ist dieser Wechsel an der Spitze der Kreisverwaltung mehr als ein Austausch der Personen.

Jutta Hartwieg wollte der Kreisverwaltung ein Gesicht geben. Sie hat versucht, verkrustete bürokratische Strukturen aufzubrechen und den Staatsdienern etwas mehr Unternehmergeist einzuhauchen. Das ist bemerkenswert, aber mit diesem Anliegen ist die ausgeschiedene Landrätin zumindest in Teilbereichen grandios gescheitert. Eine Behörde, das musste sie schmerzlich feststellen, lässt sich nicht wie ein Wirtschaftsunternehmen führen.

Erreicht hat die sozialdemokratische Rheinländerin immerhin, dass viele Bürger sich ernster genommen fühlen. Es gibt ein Beschwerdemanagement, und in manchen Bereichen werden die Anliegen der Bürger heute schneller bearbeitet. Im Gedächtnis vieler Menschen wird sie als eine präsente und fröhliche Landrätin in Erinnerung bleiben, die sich nicht scheute, auch an den Wochenenden zahllose Termine wahrzunehmen.

Zu wünschen ist, dass die politischen Gegner mit dem neuen Landrat fairer umgehen als mit Jutta Hartwieg.