89 Asylbewerber kommen in diesem Jahr in die Großgemeinde

Henstedt-Ulzburg. Das ist eine logistische Herausforderung für die Gemeinde: 89 Asylbewerber kommen in diesem Jahr nach Henstedt-Ulzburg, für alle muss es eine Unterkunft geben, alle sollen sich im Ort zurechtfinden, keiner soll sich verloren vorkommen. Bürgermeister Stefan Bauer betrachtet die Situation als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und hat sie zur Chefsache gemacht. Vor allem ehrenamtliche Helfer sollen dafür sorgen, dass sich die Flüchtlinge aus Krisengebieten wie Afghanistan, Syrien, Iran oder Irak im Ort gut aufgehoben fühlen. Bauer betrachtet die Willkommenskultur im Ort als eine „Gesamt-Henstedt-Ulzburg-Aufgabe“.

23 Personen sind im Laufe dieses Jahres schon in Henstedt-Ulzburg angekommen, 66 stehen laut Ankündigung noch aus. Hinzu kommen Flüchtlinge, die ohnehin schon im Ort sind – insgesamt leben hier zurzeit 65 Menschen aus Krisengebieten, die sich in Deutschland zumindest vorübergehend eine bessere Zukunft erhoffen als in ihrer Heimat. Untergebracht sind sie in angemieteten Wohnungen oder Häusern. In der Beckersbergstraße hat die Gemeinde ein ehemaliges Pflegeheim gekauft. Aber die Unterbringung ist nur die eine Seite dieser speziellen Aufgabe. Zur Willkommenskultur gehört mehr, als den Flüchtlingen, die der Kreis Segeberg derzeit verstärkt an die Kommunen überweist, weil die Zentralunterkunft in Schackendorf renoviert wird, ein Dach über dem Kopf zu bieten.

Unter der Leitung der SPD-Kommunalpolitikerin Heidi Colmorgen wird im Arbeitskreis Willkommenskultur daran gearbeitet, das Leben für die ankommenden Flüchtlinge menschlich und erträglich zu gestalten. Bürgeraktiv, DRK, Volkshochschule, die Kirchen, die Sozialberatung, die Parteien und die Verwaltung – alle haben sich zusammengetan, um zu helfen. Und das vom Zeitpunkt des Ankommens am Rathaus, von wo aus die Personen in die eingerichteten Wohnungen gebracht, wo sie auch später noch bei der Verrichtung alltäglicher Dinge unterstützt werden. Den Flüchtlingen soll bei der Bewältigung des ungewohnten Alltags in Deutschland geholfen werden. Darunter fallen zum Beispiel Einkäufe, Arztbesuche und Behördengänge.

Das Willkommens-Team soll Ansprechpartner für alle Fragen des täglichen Lebens sein. „Es gibt einige Flüchtlinge, die ein paar Brocken Englisch sprechen“, sagt Bürgermeister Bauer, „ansonsten verständigen wir uns mit Händen und Füßen.“

Gesucht werden ehrenamtliche Mitarbeiter für das Willkommens-Team. Henstedt-Ulzburger also, die bereit sind, sich in ihrer Freizeit für die Flüchtlinge aus Krisengebieten zu engagieren. Geplant sind regelmäßige Treffen mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern, um den Austausch zu gewährleisten und untereinander Hilfestellung zu geben. Ein solches Treffen wird am Mittwoch, 3. September, 19.30 Uhr, im Bürgerhaus stattfinden.

Wer mitarbeiten möchte, kann sich bei Christina Moos von der Sozialberatung der Diakonie Altholstein (Telefon 04193/809701, E-Mail sozialberatung-hu@diakonie-altholstein.de) oder bei Heidi Colmorgen (Telefon 04193/969884, E-Mail heidicolmorgen@online) melden.