„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt Thomas Kuhn, neuer Leiter der Willy-Brandt-Gemeinschaftsschule in Norderstedt und Nachfolger des im vorigen Jahr verstorbenen Bernd Rabe

Norderstedt. . Das Kollegium sei hoch motiviert, 70 Lehrkräfte unterrichten 720 Schüler am Lütjenmoor. Eine Schule für alle Kinder, die möglichst lange gemeinsam lernen – nach diesem pädagogischen Grundsatz arbeiteten die Pädagogen, sie seien „sehr nah dran an den Schülern“. Das sei auch sein Motto.

Der 54 Jahre alte Kuhn, der verheiratet ist und zwei 17 und 20 Jahre alte Kinder hat, versteht sich als Teamplayer. Als stellvertretender Leiter der Gemeinschaftsschule Alsterland und Leiter des Standortes in seinem Heimatort Sülfeld habe er Erfahrungen in leitender Funktion gesammelt. Der Neue möchte das bewährte Konzept fortführen und die Inklusion etwas genauer in den Blick nehmen: „Dabei geht es ja nicht nur darum, Schüler mit ausgewiesenem Förderbedarf zu unterstützen, sondern alle Schüler mit ihren jeweiligen Stärken nach vorn zu bringen“, sagt der Pädagoge mit den Fächern Chemie, Physik und Sport. Zusätzlich habe er sich als Sprachheilpädagoge qualifiziert und fünf Jahre als Sonderpädagoge gearbeitet. Daher könne er die ganze Bandbreite des Lernens beurteilen und abdecken. Was die individuelle Förderung angehe, sei die Schule gut aufgestellt. Mehrere Sonderpädagogen kommen in die Schule, schon seit Langem gebe es Doppelbesetzungen, unterrichteten zwei Lehrer gleichzeitig.

Sorgen macht Kuhn der Wegfall der Schulartempfehlungen. Statt der Einschätzung, ob ein Schüler beispielsweise fürs Gymnasium geeignet ist, gebe es künftig nur noch sogenannte Kompetenzbogen. „Und da müssen wir dann Leistungsvermögen und Motivation herausfinden“, sagt der Schulleiter. Allerdings arbeite das Bildungsministerium gerade an Instrumenten, mit denen die Einschätzung standardisiert werden könne. Grundsätzlich hält es Kuhn aber für richtig, auf die konkreten Empfehlungen zu verzichten, 70 Prozent seien falsch gewesen.

Neun Stunden pro Woche bleiben ihm noch für den Unterricht. Und darauf will er nicht verzichten, um den Kontakt zu den Schülern nicht zu verlieren.